SPD-Tweets: Harte Kritik an Seehofers Äußerungen
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Lange hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer zu den Ereignissen in Chemnitz geschwiegen. Nun äußerte er sich laut „WELT“ auf einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im brandenburgischen Neuhardenberg zu den Vorfällen. Er nannte dort die Migrationsfrage „die Mutter aller Probleme“. Auch soll er laut Informationen, die die „WELT“ aus Teilnehmerkreisen erhalten hat, gesagt haben, er habe Verständnis, wenn sich Leute empörten, das mache sie noch lange nicht zu Nazis.
Reaktionen und Kritik auf diese Worte ließen im Netz nicht lange auf sich warten. Auch viele SPD-Politiker kritisierten Seehofer für seine Aussagen.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil fragte, ob Seehofer selbst nicht der Vater vieler Probleme sei:
Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles vermutete hinter der Aussage einen Seitenhieb gegen Merkel. Sie mahnte an, dass man sich wieder auf die eigentliche Aufgabe der Regierung konzentrieren müsse:
Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel sah das ähnlich:
Für Bürger mit Migrationshintergrund waren Seehofers Aussagen ein Schlag ins Gesicht. Das bestätigten auch die Tweets der SPD-Mitglieder mit ausländischen Wurzeln. So schrieb die SPD-Abgeordnete Maja Lasic:
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby und die Spitzenkandidatin der BayernSPD Natscha Kohnen forderten sogar Seehofers Rücktritt:
Andere versuchten Seehofers Aussagen mit Galgenhumor zu begegnen. So auch SPD-Social-Media-Referent Robin Mesarosch:
Seehofer selbst hat seine Aussagen bisher noch nicht öffentlich kommentiert.
studiert Communication, Culture and Management und ist Praktikantin beim „vorwärts“.