Inland

SPD-Ostbeauftragter: Martin Dulig will „Stimme und Gesicht des Ostens“ sein

Den Osten im Fokus: SPD-Politiker Martin Dulig wird Ostdeutschland-Beauftragter der Partei. Für das neu eingerichtete Amt hat der 44-Jährige bereits konkrete Vorstellungen.
von Fabian Schweyher · 9. April 2018
Martin Dulig
Martin Dulig

In Sachsen ist er Vize-Ministerpräsident, Wirtschaftsminister sowie SPD-Landesvorsitzender. Jetzt wird Martin Dulig zudem Ostbeauftragter der SPD. Der Parteivorstand ernannte ihn am Montag einstimmig. Der 44-Jährige übernimmt einen neu geschaffenen Posten, der im Rahmen der Erneuerung eingeführt wurde und mit dem die SPD in Ostdeutschland wieder mehr Zuspruch bekommen soll.

Respekt vor der Lebensleistung

„Ich will die Stimme und das Gesicht des Ostens sein – in der SPD und auch außerhalb“, sagte Dulig vor dem Willy-Brandt-Haus. Die Partei habe im Osten an Vertrauen verloren. Seine Aufgabe als Ostbeauftragter sehe er darin, den Menschen in den neuen Bundesländern Gehör zu verschaffen.

Dazu zählt er beispielsweise den Respekt vor der Lebensleistung der ehemaligen DDR-Bürger. Genauso könnten die Menschen ihre Erfahrungen einbringen, gerade hinsichtlich des Umgangs mit Veränderungen und Transformationsprozessen.

Kein Fingerzeig

Eine „große Aufgabe“ sieht Dulig darin, im Osten die Demokratie zu stärken – eine Anspielung auf die Erfolge der AfD. Allerdings: „Ich verwahre mich dagegen, mit dem Finger auf Ostdeutschland zu zeigen.“ Dort gebe es „weniger Feinde der Demokratie als enttäuschte Demokratinnen und Demokraten“, stellte der Politiker aus Sachsen klar.

Bei der Vorstellung des Ostbeauftragten sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, dass die SPD jetzt den Begriff der „Erneuerung“ mit Leben fülle. Wichtig sei dabei auch, dass die Partei Strukturen stärke und sichtbarer werde und zwar „auch in Gegenden, in denen wir uns selbst nicht stark wahrnehmen“, so Klingbeil in Bezug auf Ostdeutschland.

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