Inland

SPD legt in Bayern zu

von ohne Autor · 3. März 2008

In der Landeshauptstadt erzielte der seit 15 Jahren regierende Christian Ude ein Rekordergebnis von 66,7 Prozent. Im Vergleich zu 2002 verbesserte er sich um 2,2 Prozentpunkte. Sein CSU-Widersacher Josef Schmid kam lediglich auf 24,5 Prozent der Stimmen. "Es scheint mir einen Trend gegen die Union zu geben", kommentierte er das Resultat.

Diese Einschätzung trifft auch auf die zweigrößte Stadt im Freistaat zu. In Nürnberg verbesserte SPD-Oberbürgermeister Ulrich Maly sein Ergebnis um 15,1 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl vor sechs Jahren. Er verteidigte sein OB-Amt gleich im ersten Wahlgang mit 64,3 Prozent der Stimmen. Sein CSU-Widersacher Klemens Gsell erreichte lediglich 27,4 Prozent. Auch im Stadtrat liegt die SPD mit 42,5 Prozent deutlich vorne und kann mit den Grünen, die auf acht Prozent kamen, erstmals eine Mehrheit stellen.

sensationelle Ergebnisse

Noch deutlicher als Ude und Maly konnte der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung sein Amt verteidigen. Mit 80,1 Prozent ließ er Herausforderin Birgit Bayer-Tesch (CSU) keine Chance. Sie kam auf lediglich 15,3 Prozent. Eine Sensation deutet sich in der CSU-Hochburg Passau an. Dort liegt der SPD-Kandidat Jürgern Dupper mit 46,7 Prozent deutlich vor Amtsinhaber Albert Zankl (CSU), der nur 37,7 Prozent erreichte. Die Entscheidung zwischen beiden fällt in der Stichwahl am 16. März.

Ebenfalls in die Stichwahl muss Augsburgs Oberbürgermeister Paul Wengert (SPD). Mit 40,6 Prozent wurde er von seinem Herausforderer Kurt Gribl (CSU) überholt, der 43,6 Prozent der Stimmen erhielt. Auch in Regensburg ist die Entscheidung noch nicht gefallen. CSU-OB Hans Schaidinger (43,5 Prozent) tritt in der Stichwahl gegen SPD-Herausforderer Joachim Wolbergs an, der 27 Prozent erhielt. Im Vorfeld hatte sich die CSU in monatelange parteiinterne Streitigkeiten verstrickt.

Entscheidung in zwei Wochen

Insgesamt fanden in 33 von 53 bayerischen Städten Wahlen zum Oberbürgermeister statt. Gleichzeitig wurden in 62 von 71 Landkreisen Landräte gewählt. Sieben SPD-Kandidaten konnten sich im ersten Wahlgang als Oberbürgermeister durchsetzen. Die CSU konnte in 40 Landkreisen die Direktwahlen zum Amt des Landrats gewinnen. Dort, wo keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang erreicht hat, wird am 16. März eine Stichwahl entscheiden.

Spannend wird es z.B. im Landkreis Coburg, wo es zur Entscheidung zwischen Michael Busch (SPD, 45,7 Prozent) und Jürgen Heike (CSU, 48,8 Prozent) kommen wird. Auch im Landkreis Freising ist noch keine Vorentscheidung gefallen. Hier treten Christian Magerl von den Grünen (26,7 Prozent) und Michael Schwaiger (Freie Wähler, 27,6 Prozent) gegeneinander an.

Rückenwind für die Landtagswahl

Die Ergebnisse der Stadt- und Gemeinderatswahlen sowie der Wahlen zu den Kreistagen werden erst im Laufe der Woche erwartet. Die Wahlbeteiligung fiel mit knapp über 40 Prozent geringer aus als beim letzten Urnengang 2002.

Während sich die Landesspitze der CSU um ihren Vorsitzenden Erwin Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein über das Ergebnis enttäuscht zeigte, herrscht bei der bayerischen SPD Euphorie. Parteichef Franz Maget sieht in den Ergebnissen "eine gute Vorlage" für die Landtagswahl am 28. September.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, Berliner Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, Bundes-SGK, www.spiegel.de, www.bayernspd.de

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