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SPD-Kandidat Tobias Schick siegt in Cottbus gegen die AfD

Mit deutlichem Vorsprung hat SPD-Kandidat Tobias Schick die Oberbürgermeister-Wahl in Cottbus gewonnen. Er erhielt mehr als doppelt so viele Stimmen wie sein Kontrahent in der Stichwahl, der AfD-Kandidat Lars Schieske.
von Carl-Friedrich Höck · 10. Oktober 2022
Tobias Schick
Tobias Schick

Tobias Schick wird neuer Oberbürgermeister von Cottbus. Bei der Stichwahl um das Amt am Sonntag stimmten 68,6 Prozent der Wähler*innen für den SPD-Kandidaten. Die Wahl hatte bundesweit Beachtung gefunden, weil die AfD sich Hoffnungen gemacht hatte, zum ersten Mal einen Oberbürgermeister stellen zu können. Vom Verfassungsschutz wird die Brandenburger AfD als Verdachtsfall für rechtsextremistische Bestrebungen eingestuft.

Schick hatte in beiden Wahlgängen die Nase vorn

Allerdings war AfD-Kandidat Lars Schieske bereits im ersten Wahlgang am 11. September mit 26,4 Prozent der Stimmen nur auf dem zweiten Platz hinter Tobias Schick gelandet. In der Stichwahl konnte Schieske das Ergebnis nun zwar auf 31,4 Prozent steigern, letztlich blieb er aber chancenlos. Wahlberechtigt waren insgesamt 78.912 Bürgerinnen und Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,1 Prozent.

Der Sozialdemokrat Schick wurde nach dem ersten Wahlgang auch von anderen Parteien unterstützt: CDU, Grüne, Linke und FDP stellten sich hinter den Kandidaten. Aus der Stadtgesellschaft kam im Wahlkampf ebenfalls viel Rückenwind für Schick. Sogar Elke Gräfin von Pückler, die Witwe des Urgroßneffen von „Fürst Pückler“ (Hermann von Pückler-Muskau), warb in einer Videobotschaft für Toleranz und Weltoffenheit – dies sei wichtig für die Ansiedlung internationaler Investoren und die Entwicklung der Universität.

Bundesweit beachtete OB-Wahl

Schick sagte am Wahlabend: Er wisse, dass es sehr viele gebe, die ihn nicht gewählt hätten. Er brauche aber alle Cottbuserinnen und Cottbuser, um die Vorhaben durchzusetzen, so der Wahlsieger gegenüber dem rbb. Konkret nannte er den Kampf gegen Rechtsextremismus, Projekte zur Mobilität und zur Stärkung von Stadtteilen.

Via Twitter gratulierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und sprach von einer weiteren guten Nachricht neben dem Wahlsieg von Stephan Weil in Niedersachsen am Sonntag. „Cottbus hat sich für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entschieden“, so Scholz.

Auch der Ostbeauftragte der SPD Martin Dulig gratulierte Schick auf Twitter. „Diese wichtige Stadt in Ostdeutschland braucht Verlässlichkeit und klaren Kurs im Strukturwandel – modern und gerecht.“ Hochrangige Politiker*innen anderer Parteien beobachteten die Cottbuser OB-Wahl ebenfalls aufmerksam. Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour rief am Sonntag dazu auf, zur Wahl zu gehen: „für Demokratie und Vielfalt und gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze“. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) sandte nach Schicks Wahlsieg über Twitter Glückwünsche und nannte den Wahlausgang „ein gutes Ergebnis“.

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Carl-Friedrich Höck

arbeitet als Redakteur für die DEMO – die sozialdemokratische Fachzeitschrift für Kommunalpolitik.

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