Inland

SPD-Erfolg in Berlin und Brandenburg / CDU stürzt ab / Ströbele gewinnt direkt

von Stefan Grönebaum · 19. September 2005
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Die SPD wurde bei der Bundestagswahl am 18. September in der Hauptstadt Berlin und im Land Brandenburg klar stärkste Partei. In Berlin erreichte sie 34,4 Prozent und errang 7 von 12 Direktmandaten (für Detelef Dzembritzki, Petra Merkel, Mechthild Rawert, Swen Schulz, Jörg-Otto Spiller, Ditmar Staffelt und Wolfgang Thierse in Reinickendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Spandau, Mitte, Neukölln und Pankow). Zwei gab sie ab, eines davon verlor ihr Generalsekretär Klaus-Uwe Benneter im "schwarzen Bezirk" Steglitz-Zehlendorf, das andere nahm ihr Gregor Gysi in Treptow-Köpenick ab und schlug Siegfried Scheffler, der den Wahlkreis bislag viermal gewinnen konnte. Die SPD wurde im Westteil mit 33,8 und im Ostteil der Hauptstadt mit 34,9 Prozent stärkste Kraft.

Die Union dagegen stürzte mit 21,4 Prozent auf ihr schlechtestes Ergebnis überhaupt ab, sie holte noch ein Direktmandat (mit Karl-Georg Wellmann in Steglitz-Zehelndorf) und kam im Osten auf 13 Prozent. "Christdemokratischer Untergang" titelte "taz Berlin", "Der CDU fehlt eine Führungsfigur", erklärt "Der Tagesspiegel" das CDU-Desaster. Die Linkspartei holte drei Mandate im Osten (Gysi, Pau und Lötzsch in Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg) und berlinweit 16,4 Prozent, die Grünen gewannen durch Hans-Christian Ströbele ein Mandat und kamen auf 13,7 Prozent. Die FDP gewann keines und erhielt 8,5 Prozent.

Rot-Rot erhielt zusammen 50,4 Prozent und fühlt sich als Koalition bestätigt.

In Brandenburg wurde die SPD trotz zehn Prozent Verlusten mit 35,6 Prozent klar stärkste Kraft und gewann alle zehn Direktmandate im Land. Zweite Kraft wurde die Linkspartei mit 26,6 Prozent, ein Plus von fast zehn Prozent. Die Union verlor erneut anderthalb Prozent und blieb mit 20,6 Prozent knapp über 20. Die FDP stieg um ein Prozent auf 6,9 Prozent, die Grünen um weniger auf 5,1 Prozent.

Quellen: Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, Die tageszeitung vom 19. September 2005, www.wahl.tagesschau.de

Autor*in
Stefan Grönebaum

war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.

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