Inland

Sommerreise Martin Schulz: Die Wahl gewinnt die SPD im Osten

Seine Sommerreise führt den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz nach Sachsen und Brandenburg. Stefan Zierke, Chef der SPD Landesgruppe Ost, weiß: In den neuen Bundesländern liegt für die Sozialdemokraten der Schlüssel zum Erfolg.
von Stefan Zierke · 7. August 2017
Martin Schulz in Brandenburg
Martin Schulz in Brandenburg

Die SPD kann nur mit guten Ergebnissen im Osten den Kanzler stellen. Das zeigen die letzten Bundestagswahlen. Die Volatilität ist hier besonders hoch und dementsprechend haben die Menschen im Osten das Potential, über Sieg und Niederlage einer Wahl zu entscheiden.

Gespür für fehlende Gerechtigkeit

Betrachtet man meinen Wahlkreis (Uckermark-Barnim I), dann wird das deutlich. Von 1990 bis 2005 fest in SPD-Hand, holten erst die Linken (2009) und später die Union (2013) den Wahlkreis direkt. Mit der neu aufkommenden politischen Konkurrenz wird der Kampf um das Direktmandat immer enger.

Die Menschen im Osten haben eine besondere Sensibilität in Bezug auf ihre Geschichte und wollen sich nicht als verlorene Kinder der Wende verstehen. Viele Menschen hatten es damals gut, viele haben den Übergang aber zunächst nicht erfolgreich gemeistert. In erster Linie begegnet mir viel Angst und Unsicherheit. Verlustängste, die geprägt sind von gesellschaftlichen Veränderungen und von der steigenden Kostendynamik mit den einhergehenden Lohnunterschieden. Es ist nicht gerecht im Land. Das spüren die Mensch und die Sozialdemokratie.

Probleme benennen - Leistungen anerkennen

Das Positive an der Mentalität ist der Stolz auf das Geleistete. Die Menschen haben sich ohne große Hilfe viel erarbeitet und aufgebaut. Hier müssen wir ansetzen und die Menschen wieder für uns gewinnen. Mit Wertschätzung und Ernsthaftigkeit für ihre Problemlagen. Genau mit unserer Politik und unserem Kanzlerkandidaten Martin Schulz.

Wir kennen die Gegebenheiten, weil wir viel mit den Menschen sprechen und vor Ort sind. Auch da, wo es keine Leuchtturmprojekte gibt. Sterbende Dörfer, mäßige Infrastruktur bei weiten Wegen, Ärzte- und Fachkräftemangel sowie hohe Arbeitslosigkeit kennen wir genauso wie Fleiß, Pragmatismus, Solidarität und ein familiäres Umfeld in der Kommune.

Gleiche Arbeit verlangt gleiches Geld

Die SPD hat die Menschen mit ihren unterschiedlichsten Biografien im Blick. Wir kümmern uns um den ländlichen Raum. Wir sorgen für eine sichere und verlässliche Mobilität. Wir wollen Familien entlasten und sie noch mehr unterstützen.

Denn die Voraussetzungen sind gut und traditionell. Wir haben vorbildliche Ausbildungsbedingungen und eine hervorragende Kitabetreuung sowie passende Ganztagsangebote in den ostdeutschen Regionen. Aber wir müssen es schaffen, die jungen Leute und die jungen Fachkräfte anschließend hier zu behalten. Dabei gilt es gute Angebote zu machen und für eine faire Entlohnung zu kämpfen. Gemeinsam mit der Wirtschaft und den Tarifpartnern. Denn die Lebensqualität ist gut. Das Gefühl zuhause zu sein und hier gebraucht zu werden eine hohe Motivation. Deswegen setzt sich die SPD für gleiche Löhne ein. Egal ob Nord oder Süd, Ost oder West. Gleiche Arbeit verlangt gleiches Geld.

Zeit für mehr Gerechtigkeit

So schaffen wir es, die Leistung der Gesellschaft zu würdigen, die positive Dorfkultur und das starke Gemeinwohldenken im Osten der Republik aufrechtzuerhalten. Die SPD begegnet den Menschen auf Augenhöhe und führt keine Diskussion über eine Zweiklassengesellschaft. Wir schätzen und respektieren die Identität, die Leistung und die Herkunft der Ostdeutschen.

Damit haben die Menschen im Osten viel mit der Sozialdemokratie gemeinsam. Letztlich denken wir vorwärts, stehen füreinander ein und haben pragmatische Lösungen für tolle Menschen, die sich so gut um ihre Heimat und umeinander kümmern. Wir stärken den Geist der friedlichen Revolution im Sinne eines guten und friedlichen Miteinanders. Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit. Das gelingt mit einer starken Sozialdemokratie im Osten und mit Martin Schulz.

Autor*in
Stefan Zierke

ist Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der Landesgruppe Ost der SPD-Bundestagsfraktion.

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