Inland

Schwesig sorgt sich um junge Flüchtlinge und Familien

Weil der SPD-Bundesparteitag in Berlin nur wenige Meter von einer Notunterkunft für 1000 Flüchtlinge stattfindet, stattete Familienministerin Manuela Schwesig der Einrichtung einen Besuch ab. Ihre Sorge galt dabei vor allem den Kindern und Familien. Ein Patenschaftsprogramm soll ihnen helfen.
von Die Redaktion · 9. Dezember 2015
Schwesig zu Besuch im Flüchtlingsheim
Schwesig zu Besuch im Flüchtlingsheim

Zwei Tage vor dem Bundesparteitag der SPD hat Familienministerin Manuela Schwesig auf dem Berliner Messegelände eine Notunterkunft für Flüchtlinge besucht. In der vom Malteser Hilfsdienst betriebenen Unterkunft sind etwa 1000 registrierte Flüchtlinge untergebracht, die meisten davon Familien.

„Es war mir ein großes Anliegen, diese Unterkunft zu besuchen. Gerade auch weil wir unseren Parteitag in unmittelbarer Nachbarschaft abhalten werden“, erklärte Schwesig nach ihrem Rundgang durch die am 1. Oktober quasi über Nacht zur Flüchtlingsunterkunft umgebaute Messehalle. Im Hinblick auf den ab Donnerstag nur wenige hundert Meter entfernt stattfindenden Parteitag erklärte Schwesig: „Die aktuelle Flüchtlingssituation wird auch dort ein dominierendes Thema sein.“  

Schwesig: Praktische Erfahrungen in Politik gießen

Nicht zuletzt deshalb sei der Besuch der Einrichtung von großem Wert für die Ministerin. „Ich will von ihnen wissen, wie sie die Dinge sehen. Ihre Erfahrungen aus der Praxis müssen in den politischen Prozess einfließen“, erklärte Schwesig in Richtung der anwesenden Vertreter der Malteser. Ohne ihre Expertise und die anderer Betreiber von Notunterkünften lasse sich keine vernünftige Flüchtlingspolitik machen, so Schwesig.

Im Zuge ihres knapp einstündigen Besuchs verwies die Familienministerin auf das für das kommende Jahr geplante Patenschaftsprogramm „Menschen für Menschen – Familien für Familie“. „Das Programm soll Flüchtlingen dabei helfen, im ganz konkreten Alltag anzukommen, auch als Familie. Das ist der beste Schlüssel zur Integration“, so Schwesig. Ihrer Erklärung nach soll das Programm mit rund zehn Millionen Euro unterlegt werden.

Kinder und Frauen besonders schutzbedürftig

Das besondere Interesse der Ministerin galt den in der Unterkunft untergebrachten Frauen und Kindern. „Der Schutz für Frauen und Familien ist mit besonders wichtig“, erklärte Schwesig. Matthias Nowak, Leiter der Unterkunft und Pressesprecher der Malteser in Berlin, sagte dazu: „Wir haben nach Geschlecht getrennte Sanitärbereiche, auch die Duschen sind nach Mann und Frau getrennt und besitzen eigene Zugänge. Die Aufsicht darüber haben wir mittlerweile sogar abschaffen können, das funktioniert auch so.“

Nowak wie auch Schwesig zeigten sich erfreut über das große ehrenamtliche Engagement bei der Betreuung der zum größten Teil aus Syrien und Afghanistan stammenden Flüchtlinge. „Ich bin wirklich beeindruckt von der Zahl und der Leistung der ehrenamtlichen Helfer“, so Schwesig. Laut Nowak engagieren sich rund 150 Menschen aus verschiedensten Initiativen in der Unterkunft. Sie kümmern sich um die Kinderbetreuung, helfen bei der Verteilung von Kleiderspenden oder organisieren einen allen Bewohnern zugute kommenden Deutschunterricht. Eine große Hilfe für die 40 hauptamtlichen Helfer des Malteser Hilfsdienstes.

SPD spendet Geld und Kuscheltiere

Helfen will auch die SPD. Neben Umzugskisten voller Kuscheltiere für die knapp 130 Kinder in der Unterkunft hatte Manuela Schwesig eine Geldspende für das Malteser-Hilfswerk im Gepäck. Dieses betreut deutschlandweit rund 60000 Flüchtlinge. Ein wenig Hilfe vom „Nachbarn auf Zeit“ kann da sicher nicht schaden.

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