Schwesig: Corona-Ampel in MV könnte Vorbild für ganz Deutschland sein
Felix Zahn/photothek.net
Am Dienstag tagt erneut die Ministerpräsident*innenkonferenz. Braucht es neue, bundeseinheitliche Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie?
Wir müssen uns gemeinsam auf Herbst und Winter vorbereiten. Es ist absehbar, dass die Corona-Zahlen wieder steigen werden. Wir sollten eine gemeinsame Strategie entwickeln, damit die vierte Welle in Deutschland möglichst flach ausfällt. Impfen und Testen bleiben die beiden Schlüsselinstrumente.
Könnte die in Mecklenburg-Vorpommern bereits gültige Corona-Ampel in der Hinsicht ein bundesweites Modell sein?
Ich habe gemeinsam mit Malu Dreyer vorgeschlagen, dass wir einen neuen Corona-Warnwert einführen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bereits eine neue Corona-Ampel. Sie berücksichtigt neben den Inzidenzwerten auch die Auslastung der Krankenhäuser und hier insbesondere der Intensivstationen und den Impffortschritt. Ein solches Modell könnte ich mir auch für ganz Deutschland vorstellen.
Braucht es mehr Druck auf ungeimpfte Personen, auch um einen erneuten Lockdown bei ansteigenden Inzidenzwerten zu vermeiden?
Wir brauchen auf der Konferenz morgen das gemeinsame Signal, dass alle, die es können, sich jetzt impfen lassen. Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser werden wir durch Herbst und Winter kommen.
Klar ist, dass wir bei steigenden Corona-Zahlen wieder stärker auf Tests setzen müssen. Da haben dann die vollständig Geimpften einen klaren Vorteil, weil sie sich nicht testen lassen müssen. Ansonsten halte ich nichts von Druck und Zwang. Wir sollten mit guten Argumenten überzeugen. Wer sich impft lässt, schützt sich, seine Familie und uns alle.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo