Gentechnik hilft nicht
"Es ist ein Irrglaube, dass mit der von Bundeskanzlerin Angela Merkel favorisierten Gentechnik Hunger bekämpft werden könne", so die zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in der SPD-Bundestagsfraktion, Marianne Schieder. Sie kritisierte damit die in der Diskussion aufgezeigten Lösungswege im Kampf gegen die weltweite
Nahrungsmittelkrise zu Beginn des G8-Gipfels in Japan. Diese Technik würde nur zu neuen Abhängigkeiten führen, fügte sie hinzu. Nicht nur, dass es den Armen an Mitteln fehle, sich gentechnisch
verändertes Saatgut zu leisten. Es sei zudem völlig unklar, "welche Auswirkungen und langfristigen Folgen die genetisch veränderten Pflanzen auf die Vegetation haben."
Entwicklungsländer müssen selbständig werden
Eine Ablehnung erteilte Schieder auch dem Vorschlag des französichen Präsidenten Nicolas Sarkozy, den Hunger mit den Nahrungsmittelüberschüssen der reichen Staaten zu bekämpfen. Schieder:
Damit würden ihrer Meinung nach die letzten funktionierenden Marktstrukturen in den armen Ländern zerstört. Schieder: "Wenn der Hunger in der Welt ernsthaft bekämpft werden soll, so muss in
erster Linie die Lebensmittelproduktion vor Ort gestärkt werden. Es muss gelingen, dass soviel wie möglich dort produziert wird, wo die Menschen die Lebensmittel brauchen."
Biokraftstoffe hinterfragen
Der SPD-Politiker Ditmar Staffelt forderte die kritische Überprüfung einer extensiven Nutzung von Biokraftstoffen: "Die Verwendung von Nahrungsrohstoffen als Biokraftstoff darf nicht länger
zu einer Verknappung von Nahrungsmitteln und damit zu einer Ernaehrungskrise der Weltbevölkerung beitragen", sagte der Sprecher für Welt- und Außenwirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion. Auch er
plädiert dafüre, die Entwicklungsländer darin zu unterstützen, den Aufbau einer leistungsfähigen lokalen und regionalen Landwirtschaft zu fördern. Für die Industrieländer bedeute dies, ihre
eigene Agrarpolitik zu hinterfragen.
Mehr Transparenz
Ziel müsse sein, die Ergebnisse der deutschen G8-Präsidentschaft von Heiligendamm weiterzuentwickeln. Das gelte auch für eine verbindliche
Festlegung in der Klimapolitik. Staffelt: "Der G8-Gipfel 2007 hatte wichtige Impulse für die UN-Klimaverhandlungen auf Bali gegeben. Wir müssen darauf drängen, dass bis 2009 das
Kyoto-Nachfolgeabkommen beschlossen
wird."
Quelle: spdfraktion.de
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hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.