Inland

Sachleistungen für Aufsichtsräte in der Kritik

von Die Redaktion · 5. August 2008
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Der Urlaubsflug von ver.di-Chef Frank Bsirske erregt weiter die Gemüter. Die Anti-Korruptionsorganisation Transparency International rief die deutsche Wirtschaft auf, Aufsichtsräten nicht mehr mit Sachleistungen, sondern nur noch mit Geld zu entlohnen. "Meine Empfehlung an die Unternehmen lautet: Schafft diese Vergünstigungen für Aufsichtsräte ab", sagte der stellvertretende Tranparency-Vorsitzende Peter von Blomberg der Frankfurter Rundschau.

Bei einer Entlohnung, die nur aus Geld bestehe, sei deutlich, was Aufsichtsräte für ihre Kontrolltätigkeit vom Unternehmen erhielten, so Blomberg. "Wer darauf verzichtet, persönliche Vergünstigungen zu gewähren, vermeidet Missverständnisse und alle Spekulationen über Interessenskonflikte."

Christian Strenger, Experte in der Regierungskommission Corporate Governance Codex, forderte ebenfalls mehr Transparenz. Grundsätzlich sei zwar nichts daran auszusetzen, dass Aufsichtsratsmitglieder Gratisflüge antreten, sagte Strenger im Deutschlandradio, denn sie müssten sich ja "ein Bild von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens machen". Strenger räumte aber ein: "Es müsse nur transparent gemacht werden und angemessen sein." Der Flug des verdi-Chefs während des Lufthansa Streiks sei allerdings taktisch "nicht sehr geschickt" gewesen, urteilte er.

Quellen: fr-online.de; dradio.de

Foto: pixelio.de

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