Inland

Saar-Bergbau vor dem Aus

von ohne Autor · 26. Februar 2008

Die saarländische Landesregierung hatte nach dem schweren Beben mit einer Stärke von 4,0 die Steinkohleförderung im letzten verbliebenen Bergwerk an der Saar auf unbefristete Zeit gestoppt. 3600 Beschäftigte wurden freigestellt, in den kommenden Tagen wird die RAG Deutsche Steinkohle Kurzarbeit beantragen.

Vorstandschef Bernd Tönjes kündigte an, die RAG werde versuchen, der Ursache des Bebens auf den Grund zu gehen und eine Lösung zu entwickeln. Bisher lägen dazu noch keine Erkenntnisse vor. Gleichwohl sieht Tönjes noch eine Chance, die Beben künftig einzudämmen. Auch der Chef der Gewerkschaft für Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE), Hubertus Schmoldt, sieht das Ende des Bergbaus an der Saar noch nicht gekommen. Er forderte, genau zu untersuchen, wie es zu dem Beben gekommen sei und danach die nötigen Schlüsse zu ziehen. Einen Bergbau ohne Risiko gebe es nicht.

Der SPD-Landesvorsitzende Heiko Maas indessen sieht kaum noch eine Möglichkeit, den Bergbau im Saarland fortzusetzen. Er wies auf die Konsequenzen eines Kohleabbaustopps hin und verglich die Situation mit der Stahlkrise. Maas forderte einen Krisengipfel, an dem alle Parteien und gesellschaftlichen Kräfte beteiligt sein sollen. Nach Angabe der IG BCE wären von einem unmittelbaren Stopp des Saar-Bergbaus bis zu 10 000 Arbeitsplätze betroffen.

Ein vorzeitiges Ende der Steinkohleförderung würde auch die bisherige Bergbauplanung durcheinander bringen. Bis zum 2. April muss der RAG-Aufsichtsrat entscheiden, welche der insgesamt acht Steinkohlebergwerke in Deutschland bis 2012 endgültig geschlossen werden. Dies ist Teil des im vergangenen Jahr beschlossenen Ausstiegs aus der Steinkohleförderung. Das Bergwerk Saar sollte nach den bisherigen Plänen über das Jahr 2012 hinaus betrieben werden.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt

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