Inland

Roth: „Dieses Land tickt doch rot-grün“

von Vera Rosigkeit · 14. April 2013

Es war eine Premiere: Zum ersten Mal sprach eine Grünen-Vorsitzende auf einem SPD-Bundesparteitag. Claudia Roth will gemeinsam mit der SPD den Politikwechsel schaffen.

Gemeinsam mit der SPD will die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth die „schlechteste Bundesregierung aller Zeiten in die Opposition schicken“. Auf dem SPD-Bundesparteitag in Augsburg warb sie für eine „anständige Politik“, die auf das Gemeinwohl und einen sozialen Zusammenhalt setze, damit „die Reichen nicht noch reicher und alle anderen immer ärmer werden“.

Sie habe genug von einer Regierung, die ein Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma errichte, aber die lebenden Sinti und Roma im Wahlkampf zu Sündenböcken mache, kritisierte Roth mit Blick auf die schwarz-gelbe Koalition. Sie habe auch genug von einem Innenminister Friedrich, "der den NSU-Skandal aussitzt". Auch wolle sie keine "frisierten Armutsberichte" mehr. Der schwarz-gelben Anti-Frauenpolitik kündigte Roth ebenfalls den Kampf an. Frauen wollten nicht nur die Hälfte des Himmels, sondern die Macht auf Erden, und zwar sofort, erklärte sie und forderte anschließend "gleiche Rechte für gleiche Liebe“ ein. Ein Politikwechsel sei sehr viel mehr als ein Regierungswechsel, betonte Roth: "Dieses Land tickt doch rot-grün und genauso muss es auch wieder regiert werden."

Auch wenn es zwischen Grünen und SPD Meinungsverschiedenheiten gebe, sei es ihr „tausendmal“ lieber, mit der SPD über den Unsinn einer Vorratsdatenspeicherung zu streiten als mit der Union, die sich mit dem Betreuungsgeld auf eine „Zeitreise in die 50er Jahre“ begeben habe. Dem bayerischen SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude wünschte Roth für die ebenfalls im Herbst anstehende Wahl alles Gute. Der liebe Gott habe das „schöne Bayern nicht der CSU vermacht“, sagte sie.

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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