Inland

Poß bezeichnet Wirtschaftsinstitute als maßlos

von Vera Rosigkeit · 19. April 2007
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Seit 1998 habe es im Bereich der Einkommensteuer massive Entlastungen der Bürger, Familien und des Mittelstands in "historischem Ausmaß" gegeben. "Das haben die Institute offensichtlich verdrängt", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß, am Donnerstag zum vorgelegten Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute. Die forderten alles auf einmal: "Eine "ehrgeizigere" Unternehmensteuerreform, weitere Entlastungen bei der Einkommensteuer, weitere Absenkungen der Sozialversicherungsbeiträge und eine noch stärkere Rückführung der öffentlichen Verschuldung bei stärkerer öffentlicher Investitionstätigkeit".

Finanzpolitische Prioritäten

"Alles auf einmal geht nicht", sagte Poß. Eine weitere Absenkung der Einkommensteuer in den nächsten Jahren habe keine Priorität. Vielmehr sei nach der Verabschiedung der Unternehmensteuerreform zur Jahresmitte ein Hauptziel der Finanzpolitik eine möglichst weitgehende Rückführung der Staatsverschuldung. Dass es enorme Einsparpotenziale in den öffentlichen Haushalten gebe, wie von den Forschungsinstituten behauptet, stritt Poß ab. Diese Potenziale gebe es nach den Konsolidierungsbemühungen auf allen staatlichen Ebenen in den letzten Jahren nicht mehr - "es sei denn, man nimmt entscheidende Schwächungen des sozialen Ausgleichs in der Bundesrepublik Deutschland in Kauf."

Quelle: spdfraktion.de

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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