Inland

Peter Kurz (SPD) gewinnt OB-Wahl in Mannheim

von Stefan Grönebaum · 18. Juni 2007
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Die Überraschung war allen Beteiligten anzumerken, als sich am Sonntagabend im Mannheimer Rathaus abzeichnete, dass SPD-Kandidat Dr. Peter Kurz gleich auf Anhieb eine Mehrheit der Mannheimerinnen und Mannheimer hinter sich bringen konnte. Noch vergangene Woche hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" geunkt, ob diesmal die letzte SPD-Hochburg im Südwesten verloren gehen könne. Am Wahlabend gab es dann lange Gesichter bei der CDU, deren hoch gehandelter Kandidat Ingo Wellenreuther bei mageren 32,07 Prozent stehen blieb, während sich Peter Kurz schon früh über der 50-Prozent-Marke einpendelte.

Beobachter schreiben dies auf Seiten Kurz\' einem engagierten, bodenständigen und zugleich ins bürgerliche Lager offenen Wahlkampf zu, während die CDU lange zerstritten agierte und mit dem sehr bürgerlich wirkenden Wellenreuther in der alten Arbeiterhochburg "Mannem" offenbar den unpassenden Kandidaten aufgestellt hatte. Mannheims CDU-Vorsitzender und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg dementierte zwar, dass Wellenreuther es als Auswärtiger gegen den "Erz-Mannemer" Peter Kurz besonders schwer gehabt habe. Aber das Ergebnis spircht für sich, wenn man einbezieht, dass neben der Mehrheit für Peter Kurz der grüne Kandidat Wolfgang Raufelder immerhin noch auf 13,37 Prozent der Stimmen kam.

Nun wird Dr. Peter Kurz seinen Schreibtisch als Kulturbürgermeister räumen und ab 4. August als Oberbürgermeister der Stadt Mannheim amtieren. Damit folgt er dem langjährigen, zweifach in seinem Amt bestätigten OB Gerhard Widder, der dann den Ruhestand eintritt und auch sein Amt als Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) aufgeben wird. Peter Kurz setzt damit die lange Liste sozialdemokratischer OB in der Quadratestadt am Zusammenfluss von Neckar und Rhein fort.

In der Stadt Heilbronn wurde der parteilose OB Helmut Himmelsbach, den CDU, SPD und Freie Wähler unterstützt hatten, wie erwartet mit über 68 Prozent auf Anhieb in seinem Amt bestätigt.

Quelle: Bundes-SGK vom 18. Juni 2007, eigene Recherchen, ausführlich siehe die DEMO 7-8/2007, die am 5. Juli 2007 erscheinen wird.

Autor*in
Stefan Grönebaum

war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.

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