Ökonomen loben Hartz / Studie belegt: Vermittlung besser als ihr Ruf
Während die liberal-konservativen Parteien im Wahlkampf an Hartz-Reformen, die sie meist mitbeschlossen haben, kein gutes Haar lassen, kommen führende liberale Ökonomen zu positiveren
Einschätzungen: so sieht Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Weltwirtschafts-Archivs (HWWA), in Hartz einen "ersten Schritt in die richtige Richtung". Straubhaar verweist auf das Lob der
britischen Wirtschaftszeitung "Economist", dass "in der Tat zutrifft." Auch Wolfgang Franz, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), bescheinigt der Regierung, mit Hartz
den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Für Klaus F. Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), markieren Schröders Reformen einen Wendepunkt der deutschen
Arbeitsmarktpolitik. Ihre große Bedeutung werde erst langfristig erkannt, weil die Maßnahmen Zeit brauchten, bis sie wirksam würden.
Die viel kritisierte Arbeitsagentur vermittele besser als ihr Ruf, so eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin zur Vermittlungstätigkeit von 2000 bis 2004. Diese sei regional verschieden
erfolgreich (von 42 bis 56 Prozent) und gehe noch oft am Bedarf vorbei, Hauptgrund bei Misserfolg sei der Mangel an Jobs.
Handelsblatt vom 26./27./28. August, Der Tagesspiegel vom 27. August, Mehr zu Studie: www.wz-berlin.de; Titel: Effizienvermittlung der Arbeitsvermittlung: Leistungsvergleich und Lernen von
guten Praktiken (Benchmarking), Autoren: Hugh Mosley (mosley@wz-berlin.de) und Holger Schütz (holschue@wz-berlin.de)
war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.