Inland

NRW-Kommunalwahlen: SPD freut sich über „fulminante Wahlsiege“

Bei den kommunalen Stichwahlen in Nordrhein-Westfalen verliert die SPD zwar das Oberbürgermeisteramt in Essen, erobert jedoch von der CDU die Rathausspitze in Wuppertal, Solingen und Krefeld. In vielen Kommunen gab nur ein Drittel der Wahlberechtigten seine Stimme ab.
von Lars Haferkamp · 28. September 2015
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Mit fast 600 000 Einwohnern ist Essen die neuntgrößte Stadt Deutschlands und die zweitgrößte des Ruhrgebietes. Der Verlust der Ruhrmetropole ist also für die SPD schmerzlich. SPD-Landeschefin und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sprach denn auch von einer „bitteren Niederlage“. Der bisherige sozialdemokratische Amtsinhaber Reinhard Paß kam bei der Stichwahl am Sonntag nur auf 37,4 Prozent. Sein CDU-Konkurrent Thomas Kufen eroberte dagegen mit 62,6 Prozent den OB-Posten. Die Wahlbeteiligung lag in Essen bei nur 27,7 Prozent.

SPD-Erfolge in Großstädten

Die Sozialdemokraten konnten sich Erfolge in anderen Großstädten feiern. Gleich drei mal gelang es, der CDU den Chefsessel im Rathaus abzunehmen. In Wuppertal schlug Andreas Mucke den CDU-OB Peter Jung klar mit 59,7 zu 40,3 Prozent aus dem Rennen. In Krefeld besiegte Frank Meyer seinen CDU-Konkurrenten noch klarer mit 63,9 zu 36,2 Prozent. Und in Solingen eroberte Tim Kurzbach mit 55,6 Prozent das Rathaus, während der CDU-Kandidat mit 44,4 Prozent scheiterte.

Ein weiterer wichtiger Erfolg für die SPD brachte die OB-Wahl in Bochum. Hier setzte sich der Sozialdemokrat Thomas Eiskirch mit 53,1 Prozent durch, Klaus Franz von der CDU verlor mit 46,9 Prozent. Das Rennen war mit Spannung beobachtet worden, da die langjährige und beliebte SPD-Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz nicht mehr kandidiert hatte.

Überraschung: SPD siegt bei Landratswahl in Lippe

Erfolge gab es für die SPD aber nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. So siegte Axel Lehmann mit 52,9 Prozent überraschend im Landkreis Lippe gegen CDU-Landrat Friedel Heuwinkel, der im ersten Wahlgang mit 49,6 Prozent die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt hatte. Eine weitere Niederlage gab es für die CDU im Landkreis Euskirchen. Ihr Kandidat Manfred Poth musste sich mit 40,3 Prozent dem parteilosen Amtsinhaber Günter Rosenke geschlagen geben, der auf 59,7 Prozent kam.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich der Generalsekretär der NRW-SPD, Andre Stinka, am Wahlabend: „Wir freuen uns sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum über fulminante Wahlsiege.“ Die SPD-Kandidaten hätten die meisten Stichwahlen gewonnen, bilanzierte der SPD-Generalsekretär. Den ersten Wahlgang am 14. September und den vom Sonntag zusammen genommen, konnte die SPD einen Oberbürgermeisterposten hinzugewinnen (auf 15). Die CDU hingegen büßte einen ein (auf sieben).

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