In 2009 stehen der SPD viele Wahlkämpfe bevor. Nun kommt noch eine hinzu. Am 18. Januar wird Hessen erneut einen Landtag wählen. Die Hessen-SPD wird mit einem neuen Spitzenkandidaten in die Wahl ziehen. Mit voller Unterstützung der Bundes-SPD, versicherte am Montag der Parteivorsitzende Franz Müntefering vor der Presse in Berlin. "Der Wahlausgang sei keineswegs entschieden", fügte er hinzu. "Das Programm der SPD kann Menschen erreichen", sagte er. Es gehe nun darum, selbstkritisch die Fehler einzuräumen und selbstbewusst den Blick nach vorne zu richten. Das sei besser als in die Selbstherrlichkeit eines Roland Koch zu verfallen, der eine Reizfigur in Hessen ist und bleibe.
"Keine Zeit für die Vergangenheit"
"Die SPD-Themen liegen auf der Straße", räumte der neue Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel ein. Ob Wirtschaftkrise, Sicherung der Beschäftigten, Mindestlohn oder Bildungsgerechtigkeit, "Hessen will für diese Themen im Bundesrat die Stimme erheben." Auch für die Energiewende, betonte Schäfer-Gümbel. Es sei ein Fehler gewesen, die Zusammenarbeit mit der Linkspartei auszuschließen. Zu den Forderungen nach einem möglichen Parteiausschluss der drei Abgeordneten, die der hessischen SPD-Vorsitzenden Andrea Ypsilanti für die Wahl zur Ministerpräsidentin die Zustimmung verweigert hatten, sagte der 39-jährige Landtagsabgeordnete: "Das war ein Regelbruch, das halte ich für unredlich". In der knappen Zeit, die ihm für den bevorstehenden Wahlkampf bleibe, wolle er sich jedoch "mit der Zukunft beschäftigen", fügte er hinzu.