Inland

No, NOKIA so nicht!

von Vera Rosigkeit · 18. Januar 2008

"Eiskalt und berechnend plant NOKIA die Schließung des Werkes in Bochum. Über 2300 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen ihren Job verlieren. Gefährdet sind auch zahlreiche Beschäftigte bei Zulieferen und Leiharbeitsfirmen. Die Zeit ist reif, sich dagegen zu wehren!", so der Text zur Unterschriften-Kampagne.

Unter www.nrwspd.de/nonokia haben Sie Gelegenheit, gegen das Vorgehen von NOKIA zu protestieren und so die Macht der Verbraucher deutlich zu machen!

Hintergrund der Protestaktion:

In einer Pressekonferenz hat der NOKIA-Konzern am 15.1. angekündigt, sein Werk für die Produktion von Mobiltelefonen in Bochum sowie die nicht produktionsspezifischen Bereiche zur Mitte des Jahres 2008 zu schließen. Der Grund sei, dass Versuche zur Effizienzsteigerung fehlgeschlagen seien, die Lohnkosten wären im internationalen Vergleich zu hoch. Ein Erhalt des Werks, so aktuelle Erklärungen, sei für Nokia nicht verhandelbar. Nokia ist in Bochum nach Opel das zweitgrößte Industrieunternehmen. An anderen deutschen Standorten ist Nokia noch in Ulm (430 Arbeitnehmer), München (30), Frankfurt (30) und Köln (7) vertreten. Auch die in Bochum angesiedelten FuE-Bereiche sollen entweder geschlossen oder verkauft werden. Die Produktion soll an die verbleibenden europäischen Standorte in Cluj, Rumänien, Komaron, Ungarn, sowie Salo, Finnland verlagert werden. Betroffen sind neben den 2.300 Beschäftigten auch 1.000 Leiharbeitnehmer, 200 Beschäftigte bei DHL und viele Zulieferer. Nach Informationen der IG Metall macht das Bochumer Werk 15 Prozent Gewinn, die Konzernvorgabe für den Bereich Mobilfunk beträgt aber 20 Prozent.

SPD gegen Schließung

Die SPD in NRW hat deswegen eine Unterschriften-Aktion auf einer Sonder-Website gestartet. Da die Arbeitskosten gerade einmal 5 Prozent der Gesamtkosten ausmachen, sei das Schließungsargument Unsinn. Es beweise jedoch, dass für Nokia eine hemmungslose Gewinnmaximierung im Vordergrund stehe. Die SPD fordert, dass Nokia gesellschaftliche Verantwortung für die Beschäftigten in Bochum und für den Standort Deutschland übernimmt.

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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