Inland

Neuer Ausrichter für Hessentag gesucht

von ohne Autor · 29. Oktober 2007
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Der Chef der hessischen Staatskanzlei, Stefan Grüttner (CDU), nannte es bedauerlich, dass die Stadt die Ausrichtung des 50. Hessentags nicht übernehmen wird. Das Land habe sich aber zum Handeln gezwungen gesehen. Vorangegangen war eine tagelange Hängepartie. Der Alsfelder Magistrat hatte den Stadtverordneten einen Beschlussantrag vorgelegt, den Hessentag zurückzugeben. Kurz vor deren Sitzung am vergangenen Donnerstag aber hatte er den Eilantrag überraschend zurückgezogen. Der Punkt sollte bei der nächsten Versammlung am 22. November beraten werden.

Die Landesregierung sah jedoch dringenden Handlungsbedarf. Der 50. Hessentag brauche Planungssicherheit. "Wenn Alsfeld finanziell wieder auf festeren Füßen steht, wird die Stadt eine neue Chance bekommen, Ausrichtungsort für einen Jubiläums-Hessentag zu werden", kündigte Grüttner an. Alsfelds Bürgermeister Ralf Becker (SPD) zeigte sich "sauer, weil man und noch nicht einmal die vier Wochen Aufschub gegeben hat." Die Stadt haben versuchen wollen, in dieser Zeit Sponsoren aus Industrie und Gewerbe zu finden.

Finanzielle Gründe hatten den Ausschlag gegeben, weshalb die Alsfelder über die Rückgabe der Veranstaltung diskutiert hatten. Die Verbindlichkeiten der Stadt sollen sich auf rund 60 Millionen Euro belaufen. Verhandlungen zwischen Vertretern von Stadt und Land, die Kosten für den Hessentag stärker aus Landesmitteln zu finanzieren, waren gescheitert. Sie hatten eine landesweite Debatte über das Format des Hessentags ausgelöst. Er wird bisher mit großen Rock-Konzerten und Auftritten internationaler Stars gefeiert.

Das Land lehnte es ab, den Charakter des Hessentags zu verändern. Die zehntägige Veranstaltung müsse das "bunte Landes- und Integrationsfest" bleiben. Für die neue Vergabe liege der Landesregierung eine Reihe "attraktiver Bewerbungen" vor. Der Bürgermeister von Stadtallendorf, Manfred Vollmer (CDU), sagte, seine Stadt stehe als Ersatz bereit: "Wir wollen den Hessentag ausrichten und könnten ihn auch schultern."

Quellen: FR (23./27.10.), www.faz.net (26.10.), www.alsfeld.de (26.10.)

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