Neue Kennzeichnungspflicht der Schadstoffklassen bei Autos geplant
Die geplante einheitliche Kennzeichnungspflicht sieht vier verschiedene
Plaketten vor, die jeweils eine Schadstoffklasse bezeichnen. Die schlechteste
soll dabei Euro II, die beste, Euro V heißen. Fahrzeuge mit den Stufen Euro I und
schlechter sollen keine Plakette erhalten, und wären bei einem Smog-Alarm
auch als erste von einem Fahrverbot betroffen. Man erhofft sich so, Fahrverbote
für ältere Dieselautos in emissionsgefährdeten Gebieten leichter durchsetzen
zu können.
Das weiße Schild mit der jeweiligen Nummer der Abgasstufe soll hinter der
Windschutzscheibe angebracht werden. Dazu werden in den Städten spezielle
Schutzzonen eingerichtet, die mit einem Smog-Schild ausgewiesen werden. Auf
diesen Schild sollen außerdem die Schadstoffklassen derjenigen Autos
vermerkt sein, die in diesem Gebiet fahren dürfen. Welche Klassen das im
Einzelfall sein werden, liegt im Ermessen der Kommunen.
Die neue Plakette soll, nach ersten Schätzungen, für einen einstelligen Betrag
bei Werkstätten, TÜV oder Dekra zu erwerben sein. Die Höhe dieser Gebühr
legen die Länder fest. Wer ohne den notwendigen Aufkleber von der Polizei
erwischt wird, muss in Zukunft mit einem Bußgeld rechnen.
Tanja Gönner (CDU), die Umweltministerin von Baden-Württemberg, begrüßte
den Vorstoß Gabriels. Nun müsse aber schnellstmöglich die steuerliche
Förderung der Nachrüstung mit neuen Rußpartikelfiltern auf den Weg gebracht
werden, so Gönner weiter. Das Feinstaub aktuell ein wichtiges Thema ist,
beweisen Zahlen des Umweltbundesamtes, nach denen sich in deutschen
Städten die Belastung durch Feinstaubpartikel Anfang diesen Jahres weiter
erhöht hat.
Mark Herten
Quellen: Die Welt vom 21. Februar 2006