Für einen mutigen Auftritt vor Rechtsextremen wurde der Torgelower SPD-Politiker Patrick Dahlemann geehrt. In Berlin erhielt er am Montagnachmittag den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis.
„Patrick Dahlemann hat für unsere Demokratie Großartiges geleistet. Wir haben große Achtung und Respekt dafür“, würdigte SPD-Vize Manuela Schwesig die vorbildhafte Haltung Dahlemanns. Bei einer Kundgebung der NPD in Torgelow hatte der 25-jährige Sozialdemokrat im vergangenen Jahr das Mikrofon ergriffen und sich den hetzerischen Parolen der Rechten entgegenstellt.
Klügerer Blick
„Du hast gezeigt, dass es noch einen anderen Blick auf die Menschen gibt, einen weitaus klügeren“, lobte SPD-Chef Sigmar Gabriel. Dass Dahlemanns Worte Früchte tragen, habe sich bei der Kommunalwahl gezeigt. Noch deutlichere Worte formulierte Dahlemann: „Bei der letzten Kommunalwahl haben die Nazis deutlich auf die Fresse bekommen“. Auch in Zukunft möchte er daran arbeiten die „Lügen der braunen Dumpfbacken zu entlarven“.
Das Preisgeld von 10 000 Euro sei schon verplant, so Dahlemann. Er müsse Handwerkerrechnungen bezahlen. Vor wenigen Wochen wurden die Fenster seines Bürgerbüros mit Steinen eingeworfen. Gabriel entgegnete, dass der SPD-Parteivorstand die Kosten übernehmen würde – so könne Dahlemann das Geld für weitere Projekte nutzen.
Der Gustav-Heinemann-Preis wird seit 1977 von einem Kuratorium, das vom SPD-Parteivorstand eingesetzt wird, verliehen. Dem Kuratorium gehören unter anderem Christina Rau, Nils Annen und Barbara Hendricks an. Der Preis honoriert gesellschaftliches Engagement, Zivilcourage, den Einsatz für Frieden und Demokratie und erinnert an den ersten sozialdemokratischen Bundespräsidenten Gustav Heinemann.