Inland

Mieterbund: Staat verdient an Gaspreiserhöhung

von ohne Autor · 26. März 2008

Rips fordert daher die Politik auf, sicherzustellen, dass die zusätzlichen Steuereinkünfte vollständig in Programme zur Steigerung der Energieeffizienz im Wohnungsbereich fließen. Zu prüfen sei zudem, ob die Mehrwertsteuer auf Heizenergie von 19 auf sieben Prozent gesenkt werden könne.

Dies fordert auch FDP-Chef Guido Westerwelle in der heutigen Ausgabe der BILD-Zeitung. Bezahlbare Energie sei ein Grundbedürfnis, die Energiekosten der Brotpreis des 21. Jahrhunderts so Westerwelle.

Auslöser der Diskussion war die Ankündigung von 182 Gasversorgern, ihre Preise zum 1. April bzw. 1. Mai anzuheben. Nach Angaben des Verbraucherportals Verivox wird Gas um durchschnittlich 6,7 Prozent teurer. Ursache sei der Anstieg des Ölpreises. Der Gaspreis ist an diesen gekoppelt und folgt ihm mit einer Verzögerung von etwa sechs Monaten.

3,3 Prozent Preissteigerung

Verivox zufolge zahlte ein Musterhaushalt (Jahresverbrauch: 20 000 Kilowattstunden; Heizleistung 15 kW) im April 2007 1304 Euro pro Jahr. Dies entspricht 6,5 Cent pro Kilowattstunde. Im April 2008 zahlt der gleiche Haushalt 1348 Euro (6,7 Cent pro Kilowattstunde), was einer Preissteigerung um 3,3 Prozent entspricht.

Bezogen auf einen durchschnittlichen Einfamilienhaushalt bieten derzeit die Stadtwerke Buxtehude mit 1104 Euro pro Jahr die günstigsten Gaspreise an. Bei den Stadtwerken Pasewalk, dem teuersten Gasversorger im bundesweiten Vergleich, zahlen Verbraucher mit 1648 Euro über 540 Euro (49,3 Prozent) mehr als in Buxtehude.

Wegen undurchsichtiger Kostenstrukturen hatte das Bundeskartellamt vor drei Wochen ein Verfahren gegen 35 Gasanbieter eingeleitet. Diese sollten bis nach Ostern zu ihren Preiskalkulationen Stellung beziehen. Bislang liegen laut Presseberichten jedoch noch keine Reaktionen vor.

Quellen: BILD, Süddeutsche Zeitung (25.03.), WAZ, www.mieterbund.de, www.verivox.de

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