Hiesige Ärzte sind unzufrieden mit dem Gesundheitssystem. Die Mehrheit spricht sich für die Einführung der von der SPD geplanten Bürgerversicherung aus. Das ergab eine aktuelle Umfrage.
Demnach wünschen sich 51 Prozent der Mediziner die Bürgerversicherung. Eine noch größere Zahl, nämlich 71 Prozent, gab an, mit der schwarz-gelben Gesundheitspolitik unzufrieden zu sein. Gefragt hatte das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Finanzdienstleiters MLP.
Mit der Bürgerversicherung soll die Trennung von privater und gesetzlicher Versicherung aufgehoben werden. Künftig müssten sich auch Beamte, Selbstständige und gut verdienende Angestellte gesetzlich versichern. Lediglich Zusatzleistungen würden über private Versicherungen abgedeckt. Zudem sollen die Arbeitgeber wieder zur Hälfte an der Finanzierung des Gesundheitswesens beteiligt werden, während die Beiträge der versicherten sinken sollen. Die SPD hat das Konzept auf ihrem Bundesparteitag Ende 2011 beschlossen.
Mehr als 56 Prozent der Gesamtbevölkerung begrüßt das Konzept. Immer mehr gesetzlich Versicherte hatten in den letzten Jahren Ungerechtigkeiten und finanzielle Belastung durch hohe Beiträge und immer mehr privat zu zahlende Leistungen beklagt.
Dass nun auch die Ärzte für eine Reform sind, hält Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher für „erstaunlich“. SPD-Vize Manuela Schwesig sagte dazu: „Die Mehrheit der Ärzte in Deutschland hat verstanden, dass langfristig das hohe Niveau im Gesundheitssystem nur gehalten werden kann, wenn sich alle daran beteiligen.“