Mecklenburg-Vorpommern und Berlin: SPD im Umfrage-Aufwind
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Am 26. September wird nicht nur der Bundestag neu gewählt. In Mecklenburg-Vorpommern und Berlin stehen auch Landtags- bzw. Abgeordnetenhauswahl an. In beiden Ländern legt die SPD in aktuellen Umfragen deutlich zu. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von infratest dimap käme die SPD in Mecklenburg-Vorpommern auf 36 Prozent der Stimmen – ein dickes Plus von neun Punkten im Vergleich zur letzten Umfrage aus dem Juli. Ihr Ergebnis der Landtagswahl 2016 würde die SPD damit um fünf Punkte verbessern.
Große Koalition oder Rot-Rot möglich
Die mitregierende CDU fällt dagegen deutlich zurück. In der Umfrage kommt sie nur noch auf 15 Prozent, ein Minus von acht Punkten im Vergleich zum Juli. Auf Platz zwei landet die AfD mit 17 Prozent. Die Linke erhielte elf Prozent, die FDP acht und die Grünen sechs. Die große Koalition aus SPD und CDU könnte damit ihre Arbeit fortsetzen. Möglich wäre aber auch ein rot-rotes Bündnis.
„Diese Werte bestärken uns“, schrieb Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in einer Reaktion auf Facebook. „Wir werden bis zur MV-Wahl am 26. September engagiert um jede (Briefwahl-)Stimme kämpfen. Der positive Landestrend könnte auch Auswirkungen auf den Ausgang der Bundestagswahl im Nordosten haben. Hier gaben 29 Prozent der Befragten an, am 26. September die SPD und Olaf Scholz wählen zu wollen, ein Plus von zwölf Punkten. Die CDU büßt dagegen deutlich ein und käme nur noch auf 19 Prozent der Stimmen (minus elf).
Rot-Rot-Grün könnte weitermachen
Und auch in Berlin legen die Sozialdemokrat*innen mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey deutlich zu. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage von infratest dimap liegt die SPD mit 23 Prozent auf Platz eins und legt damit im Vergleich zum Juni um sechs Punkte zu. Die CDU dagegen verliert fünf Punkte und landet nur noch bei 19 Prozent. Auch die Grünen büßen fünf Punkte ein und landen bei 17 Prozent. Die Linke liegt unverändert bei zwölf Prozent, die AfD legt einen Punkt zu und kommt auf elf Prozent, die FDP auf acht (minus eins).
Die rot-rot-grüne Koalition könnte damit ihre Arbeit fortsetzen (laut Umfrage wünschen sich das 52 Prozent der Berliner*innen). Möglich wären aber auch Bündnisse aus SPD, FDP und Grünen oder aus SPD, CDU und FDP. Bei der „Wahlkreisprognose“, die längerfristige Trends mit in ihre Ergebnisse mit einbezieht, schneidet die SPD sogar noch besser ab. Hier kommt sie auf 24,5 Prozent der Stimmen, die Grünen auf 15,5, Linke und CDU jeweils auf 15 Prozent.
„Ich freue mich über diese positive Entwicklung, die in der aktuellen Wahlkreisprognose für Berlin aufgezeigt wird“, schrieb SPD-Spitzenkadidatin Franziska Giffey auf Facebook. „Das ist für uns Ansporn. Daran arbeiten wir weiter.“
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.