Maritimes Bündnis erfolgreich: 100. Schiff zurückgeflaggt.
Damit ist ein weiterer Teil des "Maritimen Bündnisses" für Ausbildung und Beschäftigung in der deutschen Seeschifffahrt erfüllt. Der Verband Deutscher Reeder und die Gewerkschaft ver.di waren
dieses auf Grund der besorgniserregenden Entwicklung des Schifffahrtsstandortes Deutschland im Jahr 2003 in Absprache mit den Küstenländern eingegangen. Die Zahl der Handelsschiffe unter deutscher
Flagge war von 1999 bis 2003 von 847 auf 482 gesunken, davon 300 international operierende. Die Zahl deutscher Seeleute an Bord deutschflaggiger Schiffe hatte sich um 2460 vermindert. Die
Ausbildung war ebenfalls rückläufig. Die Bundesregierung hatte deshalb Zusagen zur Senkung der Lohnnebenkosten gegeben, ver.di einer Flexibilisierung bei Schiffsbesatzungen zugestimmt. Der Verband
Deutscher Reeder sagte im Gegenzug zu, bis Ende 2005 den Bestand international agierender Handelsschiffe unter deutscher Flagge auf mindestens 400 Schiffe zu steigern und die Ausbildung zu
verstärken. Das wurde nun auch dank vier Nationaler Maritimer Konferenzen unter Schirmherrschaft von Bundeskanzler Gerhard Schröder (zuletzt Anfang des Jahres in Bremen) in die Tat umgesetzt. "Vom
aktuellen Aufschwung in der Schifffahrt profitieren sowohl die deutsche Werft- und Schiffbauzulieferindustrie als auch der Dienstleistungs- und Finanzierungssektor", sagte Stolpe. Die Regierung
wolle das Erfolgsmodell des "Maritimen Bündnisses" auch künftig fortsetzen.
Dagmar Günther