Inland

Licht und Schatten bei Kommunalwahlen

von Frieda Tanski · 18. März 2008

Die SPD konnte sich an großen Erfolgen in Bayerns größten Städten freuen: In München holte OB Christian Ude 66,7 Prozent, während CSU-Kandidat Josef Schmid gerade 24,5 Prozent erreichte. In Nürnberg legte OB Ulrich Maly gegenüber 2002 rd. 15 Prozent zu und deklassierte Klemens Gsell (CSU) mit 64,3 zu 27,4 Prozent. In Fürth errang Thomas Jung (SPD) gar 80 Prozent. Im Sog der erfolgreichen OB konnte Rot-Grün in München seine Stellung ausbauen und die SPD-Ratsfraktion in Nürnberg (DEMO-Kommunalfuchssieger 2007 für erfolgreiche Kommunikation) die CSU deklassieren. Bitter für die SPD dagegen die Niederlage von Augsburgs OB Paul Wengert, der mit 40,6 zu 43,6 Prozent dem CSU-gestützten Josef Gribl unterlag. In Passau lösten Jürgen Dupper (SPD) mit 61,4 Prozent und in Würzburg Georg Rosenthal (SPD) mit 52,5 Prozent die CSU-Amtsinhaber ab. In Regensburg behauptete sich CSU-Städtetagspräsident Hans Schaidinger nach parteiinternen Querelen mit 52 Prozent gegen Joachim Wolberg (SPD). In Ansbach verlor SPD-OB Ralf Felber gegen eine Freie Wählerin. Germering, Schwabach, Straubing und Traunstein gingen mit dem Abschied der SPD-Amtsinhaber verloren, sodass die SPD nur noch 19 OB stellt (-4) und die CSU 26 (+1), Freie nun 8 (+3).

Bei den Direktwahlen in 51 von 62 Landkreisen gewann die SPD neun Kreise (-1), u.a. Dingolfing-Landau (Heinrich Trapp) und Coburg (Michael Busch). die CSU hielt 48 Kreise und die unabhängigen gewannen ein Mandat hinzu auf 14. Die Wahlbeteiligung sank auf 59,5 Prozent. CSU-Chef Erwin Huber sah "eine klare Bestätigung für die Politik meiner Partei", MP Günter Beckstein räumte "teilweise bittere Resultate" ein. Für SPD-Landes- und Fraktionschef Franz Maget "kann die SPD in jedem Winkel Bayerns gewinnen", Christian Ude freute sich über "klare Verhältnisse in München".

Von Stefan Grönebaum

Quellen:

Süddeutsche Zeitung vom 3. und 17. März 2008,

www.bundes-sgk.de mit Detailergebnissen

Bayerische Gemeindezeitung vom 13. März (laut dort zitierten aktuellen Umfragen wählten 90 Prozent der Wähler nach der Person, nur 43 Prozent nach der Partei, für 78 Prozent stand die Kommunalpolitik im Vordergrund, die Landes- nur für 12 und die Bundespolitik nur für 9 Prozent).

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