Inland

Lauterbach: Corona-Maßnahmen können die Zahl der Neuinfektionen senken

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist vorsichtig optimistisch, dass die Beschlüsse der Ministerpräsident*innen die Corona-Zahlen senken können. Es liege nun am Verhalten der Menschen, ob sich die Lockerungen zu Weihnachten rächen.
von Kai Doering · 26. November 2020
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: Ich hoffe sehr, dass es zwischen Weihnachten und Neujahr nicht zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommen wird.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: Ich hoffe sehr, dass es zwischen Weihnachten und Neujahr nicht zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommen wird.

Die Ministerpräsident*innen und die Bundeskanzlerin haben am Mittwoch eine Verlängerung des Teil-Lockdowns sowie einige Verschärfung der Corona-Maßnahmen beschlossen. Reicht das aus, damit die Zahl der Neuinfektionen wieder sinkt?

Leider war der bisherige Wellenbrecher-Shutdown nicht so erfolgreich, wie wir gehofft hatten. Die beschlossenen Maßnahmen werden hoffentlich ausreichen, um die Zahl der Neuinfektionen zu senken. Das Potenzial dazu haben sie. Sie waren das Mindeste, was beschlossen werden musste, um die kommenden Wochen gut zu überstehen und ein hoffentlich sicheres Weihnachtsfest feiern zu können.

Ab 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen soll es zusätzliche, lokale Verschärfungen geben. Warum ist eine weitere Warnstufe sinnvoll?

Um die besonderen Hotspots zu erkennen und zielgerichtet handeln zu können, ist diese neue Warnstufe sehr wichtig – gerade für die Schulen. Ab einer Inzidenz von 200 Fällen pro 100.000 Einwohnern pro Woche muss hier künftig mehr zur Eindämmung von Corona getan werden als im allgemeinen Papier bisher vorgesehen ist. Ich persönlich bin sehr dafür, dass Klassen geteilt werden und die eine Gruppe in der Schule unterrichtet wird und die andere im qualitativ hochwertigen Homeschooling.

Zwischen dem 23. Dezember und dem 1. Januar sollen die Maßnahmen gelockert werden. Wie groß ist die Gefahr eines Wiederanstiegs der Infektionszahlen in dieser Zeit?

Ich hoffe sehr, dass es zwischen Weihnachten und Neujahr nicht zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommen wird. Ganz ausschließen lässt sich das aber leider nicht. Entscheidend wird sein, wie stark wir die Zahlen bis Weihnachten reduzieren können. Dass die Menschen Weihnachten im Kreis der Familie verbringen wollen, ist sehr verständlich. Wichtig ist, dass es zu Silvester nicht zu großen Partys kommt. Am besten sind Treffen im engsten Familienkreis. Es ist im Moment eine sehr riskante Zeit.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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