Landtagswahl in Hessen: SPD will nach 25 Jahren zurück an die Macht
Noch sind in Hessen Sommerferien. Doch allmählich nimmt der Wahlkampf an Fahrt auf. Plakate dominieren vielerorts das Straßenbild und ab dem heutigen Montag, 28. August, ist es bereits möglich, Briefwahlunterlagen zu beantragen. Für die SPD ist die Landtagswahl die wohl wichtigste Wahl des Jahres. Denn im einst sozialdemokratisch geprägten Bundesland regiert die CDU mit den Ministerpräsidenten Roland Koch, Volker Bouffier und nun Boris Rhein inzwischen schon fast 25 Jahre, davon die vergangenen zehn in einem gemeinsamen Bündnis mit den Grünen.
Das soll mit dieser Legislaturperiode enden, wenn es nach dem Willen der hessischen Sozialdemokratie geht. Auch weil der frühere Wahlspruch „Hessen vorn“ in vielerlei Hinsicht schon lange nicht mehr gilt. Zum Beispiel im Bereich Bildung. „In Hessen ist es leider noch immer so, dass der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, wie erfolgreich der Sohn oder die Tochter in der Schule ist. Das muss endlich aufhören“, fordert daher die SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser. Die Bundesinnenministerin will nach der Wahl erste hessische Ministerpräsidentin werden.
Faeser: „Hessen ist meine Heimat und mein Herzensland“
Zurzeit ist Faeser jedoch durch eine Corona-Erkrankung ausgebremst, wie sie am Wochenende in den sozialen Medien mitteilte. Doch bis Sonntagnachmittag will die SPD-Landesvorsitzende wieder fit sein. Denn dann lädt ihre Partei ab 17 Uhr zum offiziellen Wahlkampfauftakt mit Faeser und Bundeskanzler Olaf Scholz in den Güterbahnhof nach Bad Homburg ein.
Fünf Wochen sind es dann noch bis zum alles entscheidenden 8. Oktober, in denen Faeser und die SPD alles geben wollen und werden, um die konservative Dominanz in Hessen zu brechen. „Hessen ist meine Heimat und mein Herzensland. Drei Jahrzehnte habe ich in Hessen Politik gemacht. Hessen soll gerechter, moderner und nachhaltiger werden – dafür trete ich an“, erklärt die SPD-Spitzenkandidatin gegenüber dem „vorwärts“.
SPD will mehr Lehrer*innen und mehr Erzieher*innen
Die SPD kämpfe dafür, „dass alle Menschen in Hessen ein gutes und sicheres Leben führen können, ganz egal wie viel Geld sie haben, wo ihre Familie einmal herkam, wie sie aussehen, wen sie lieben oder wie sie heißen“. Im Bildungsbereich will die Sozialdemokratie daher vor allem für mehr Lehrer*innen und mehr Erzieher*innen sorgen, damit alle Kinder die gleichen Chancen haben und ihre Talente entfalten können.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo