Inland

Kultusministerkonferenz: So soll der Unterricht in den Schulen wieder anlaufen

Die Kultusminister*innenkonferenz (KMK) hat sich auf ein „Rahmenkonzept“ für die schrittweise Öffnung der Schulen in der Corona-Pandemie verständigt. Alle Schüler*innen sollen noch vor den Sommerferien wieder unterrichtet werden – zumindest tageweise.
von Kai Doering · 28. April 2020
Zurück in die Schule, aber mit Abstand: Die Kultusminister*innen haben sich auf einen Rahmenplan für die Schulöffnung in der Corona-Pandemie verständigt.
Zurück in die Schule, aber mit Abstand: Die Kultusminister*innen haben sich auf einen Rahmenplan für die Schulöffnung in der Corona-Pandemie verständigt.

Die Schüler*innen aller Klassen sollen vor Beginn der Sommerferien wieder in die Schule – allerdings nur tageweise. Darauf haben sich die Bildungsminister*innen der Bundesländer in einem „Rahmenkonzept für die Wiederaufnahme von Unterricht in Schulen“ verständigt, über das nun die Ministerpräsident*innen und Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten werden. Eine Einigung soll es am kommenden Donnerstag geben.

Hubig: Kein reguläres Unterrichtsgeschehen vor den Sommerferien

„Wir haben übereinstimmend festgehalten, dass es angesichts der aktuellen Situation vor den Sommerferien kein reguläres Unterrichtsgeschehen mehr geben wird“, erklärte die Präsidentin der Kultusminister*innenkonferenz (KMK), die rheinland-pfälzischen Ministerin Stefanie Hubig (SPD) nach dem virtuellen Treffen mit ihren Kolleg*innen am Dienstag. Konkret bedeutet das, dass Schüler*innen mindestens bis zu den Sommerferien in Lerngruppen aufgeteilt werden, die zeitlich und räumlich voneinander getrennt unterrichtet werden. Die Zeiten für den Schulbeginn und die Pausen werden möglichst gestaffelt. So könnte der Unterricht in den kommenden Wochen für viele nur tageweise stattfinden.

Das Ziel der weiteren Entscheidungen solle sein, dass in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen bis zu den Sommerferien möglichst alle Schüler*innen zeitweise die Schule besuchen können, erklärte Hubig. Präsenzunterricht und das Lernen zuhause sollten sich dabei abwechseln und „eng aufeinander bezogen“ werden. Schüler*innen und Lehrkräfte, die zur Risikogruppe gehören, sollen zuhause lernen bzw. unterrichten dürfen.

Zudem braucht jede Schule einen Hygieneplan, in dem etwa regelmäßiges Händewaschen und der Mindestabstand zu Mitschüler*innen geregelt wird. „Der Infektions- und Gesundheitsschutz steht an oberster Stelle all unserer Überlegungen“, hatte KMK-Präsidentin Hubig schon vor dem Beschluss des Rahmensplans gesagt.

Die Entscheidung fällt am Donnerstag

Dass die Schulen ab kommender Woche schrittweise wieder geöffnet werden, habe auch eine soziale Komponente. „Schule ist ein Ort des sozialen Miteinanders, der Freundschaften, des Austauschs, den viele Schülerinnen und Schüler im Moment vermissen. Deshalb ist es gut, dass wir jetzt erste Schritte zur stufenweise Öffnung gegangen sind“, erklärte Hubig.

Wie und wann die Schulen wieder geöffnet werden, entscheiden die Bundesländer in Eigenregie. Bisher jedoch haben sich die Ministerpräsident*innen recht eng miteinander abgestimmt. Am Donnerstag werden sie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über den Rahmenplan der Kultusminister*innen beraten und eine Entscheidung treffen.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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