Inland

Kommunalsprecher der Linkspartei in Brandenburg legt Mandat nieder

von Stefan Grönebaum · 21. Mai 2008

Otto Theel, 67, kommunalpolitischer Sprecher der Linkspartei im Landtag von Brandenburg, trat am Dienstag als Abgeordneter zurück. Er tue dies, um weiteren Druck auf seine Person, Fraktion und Partei abzuwenden. "Ich habe einen Fehler gemacht", so Theel, "ich wünsche niemanden, der Kinder hat, das er je in die Lage kommt, plötzlich helfen zu müssen."

Theel hatte (siehe unsere Portalmeldung vom 15. Mai) als früherer Neuruppiner Bürgermeister einen Hotelinvestor um ein 70 00-Euro-Darlehen für seinen verschuldeten Sohn gebeten. Vergangene Woche war er dafür vom Landgericht Neuruppin zu einer Geld- und einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Linken-Fraktionschefin Kerstin Kaiser nannte Theels Rückzug "angemessen und integer". Es sei eine verantwortungsbewusste Entscheidung. Er habe einen Fehler gemacht und ein Geständnis abgelegt. "Dennoch bleiben seine Leistungen als Bürgermeister bestehen." SPD-Fraktionschef Günter Baaske kritisierte, dass Theel "mit einer solchen Leiche im Keller überhaupt angetreten ist." Insgesamt begrüßten aber auch Verteter von CDU und SPD den Rücktritt. Theel erhält für seine drei Jahre im Landtag 13,2 Prozent der monatlichen Altersversorgung für MdL, das sind 558,88 Euro. Sein Nachfolger wird das frühere MdL Andreas Truntschke.

Quellen: Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost vom 21. Mai

Autor*in
Stefan Grönebaum

war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.

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