Bisher waren der Bund und das Land Bayern als Bauherren von einer Kostenbelastung von 1,85 Milliarden Euro ausgegangen. Der Bund wollte 925 Millionen Euro übernehmen, der Freistaat 500
Millionen Euro dazu bezahlen. Die Machbarkeitsstudie, die diesen Berechnungen zugrunde lag, stammt jedoch aus dem Jahr 2002.
In einer Krisensitzung am heutigen Vormittag in Berlin offenbarten die an der Planung beteiligten Firmen, der Bau werde wohl über drei Milliarden Euro kosten. Gründe für die nahezu
Verdopplung des Preises sind nach Angaben der Baufirmen, u.a. Siemens, Kostensteigerungen, insbesondere beim Tunnel- und Erdbau.
Frühe Zweifel bestätigten sich
SPD, Grüne und Naturschützer hatten schon früh Zweifel geäußert, ob der ursprüngliche Kostenplan eingehalten werden könne. Sie hatten das Prestigeprojekt des einstmaligen bayerischen
Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) von Anfang an als überflüssig und teuer eingestuft. So sieht die SPD-Landtagsfraktion in der heutigen Entscheidung "die größte denkbare Schlappe" für die
CSU und die Landesregierung.
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, der sich früh an die Spitze der Transrapid-Gegner gestellt hatte, zeigte sich sehr zufrieden. Im Bayerischen Rundfunkt nannte er das Aus "eine
vernichtende Niederlage" für die CSU. Die Magnetschwebebahn war auch Thema im bayerischen Kommunalwahlkampf gewesen und hatte wohl ihren Anteil am schlechten Abschneiden der CSU. So gewann
Transrapid-Gegnerin Johanna Rumschöttel überraschend den Landkreis München-Land.
Die rund 40 Kilometer lange Trasse vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen im Erdinger Moos wäre erst die dritte Transrapid-Strecke weltweit gewesen. Die Magnetschwebebahn sollte dort mit
einer Geschwindigkeit von bis zu 350 Kilometer pro Stunde fahren. Je nach Streckenführung sollte sich die Fahrzeit von derzeit 40 Minuten mit der S-Bahn auf 10 Minuten verkürzen.
Quellen: www.spiegel.de, www.heise.de, www.bmvbs.de, www.bayernspd-landtag.de
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