Maria Krautzberger, Staatssekretärin bei der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung Berlin, referierte über Mobilitätsstrategien und deren
Evaluierung. Sie wies zu Beginn auf einige Probleme hin. So seien unter
anderem die räumliche Struktur einer Stadt, der Finanz- und der Rechtsrahmen,
das Personenbeförderungsgesetz, die Verkehrskultur unter einen Hut zu
bringen. Noch dazu bedeuteten neue oder verbesserte Mobilitätsstrategien nicht
zwangsläufig einen verstärkten Zulauf von Kunden. Als Beispiel hierfür nannte
Maria Krautzberger die Jahre nach dem Mauerfall. Zwischen Ost und West wäre
damals viel im Bereich des Verkehrs und der Personenbeförderung getan
worden. Die erwarteten Benutzer blieben jedoch größtenteils aus.
Nutzerorientierte Werteziele sollten deshalb im Mittelpunkt von
Mobilitätsstrategien stehen, forderte Prof. Dr. Klaus J. Beckmann aus Aachen. Er
verglich die Ziele und Handlungsfelder verschiedener Städte im Rahmen der
Mobilitätsstrategien. In Dortmund, zum Beispiel, stünden bei den Wertezielen
Sicherheit und Unversehrtheit, Information der Nutzer und die Stärkung der Stadt
als Ganzes im Mittelpunkt. Solche Werte, so Prof. Beckmann, müssten sich nicht
zwangsläufig nur auf die Mobilität beziehen. Als planungsorientierte Ziele hat
Dortmund sich unter anderem das Vermeiden unnötiger Verkehrsleistungen
und das Vernetzen des Verkehrssystems auf die Fahnen geschrieben. Wichtig
sei es, die einzelnen Schritte zur Umsetzung der Ziele zu definieren. So könne
man für jedes Jahr Verbesserungen in einem bestimmten Verkehrsbereich
planen - U-Bahn, S-Bahn, Tram, Fahrrad etc. Auf diese Weise würden
Veränderungen auch für den Nutzer deutlicher, so der Experte.
Dagmar Lappe
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