Rund 3,7 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie erhalten mehr Lohn. Am Dienstagabend haben sich Vertreter der Industriegewerkschaft Metall mit den Arbeitgebern auf eine Anhebung von 5,6 Prozent geeinigt. Ein gutes Ergebnis, sagt IG-Metall-Chef Berthold Huber.
In zwei Schritten soll das Entgelt der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie steigen: Zum 1. Juli 2013 um 3,4 Prozent und zum 1. Mai 2014 um weitere 2,2 Prozent. Vorausgegangen waren Warnstreiks, an denen sich nach Angaben der IG-Metall rund 750 000 Warnstreikende bundesweit und knapp 180 000 Metallerinnen und Metaller aus Bayern beteiligt hatten.
Die Inflationsrate und die gesamtwirtschaftliche Produktivitätsentwicklung würden mit diesem Ergebnis mehr als ausgeglichen, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Jürgen Wechsler. „Die Arbeitnehmer erhalten bereits dieses Jahr einen realen Lohnzuwachs."
Wechsler wertete den Abschluss als erfolgreichen Kompromiss, der erst durch die hunderttausenden Warnstreikenden ermöglicht worden sei.
Auch IG-Metall-Chef Berthold Huber bedankte sich bei den Streikenden, die mit dafür gesorgt haben, „das wir dieses Ergebnis überhaupt erreichen konnten“. Gleichzeitig betonte Huber, dass die IG-Metall eine starke Solidargemeinschaft sei, bei der es sich lohne, Mitglied zu sein.
Zum ersten Mal stand dem Verhandlungsführer der IG-Metall eine Frau als Verhandlungsführerin auf Arbeitgeberseite gegenüber. Angelique Renkhoff-Mücke zeigte sich vom Abschluss ebenfalls zufrieden. Im ZDF-Morgenmagazin erklärte sie, dass sich die Arbeitgeberseite zwar eine Abweichung von diesem Tarifvertrag für solche Betriebe gewünscht hätte, die in keiner so guten Lage sind. Dafür habe man aber eine längere Laufzeit durchsetzen können. Der Pilotabschluss, der in Bayern abgeschlossen wurde, aber für das ganze Bundesgebiet übernommen wird, sieht eine Laufzeit von insgesamt 20 Monaten vor.
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.