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Heike Taubert: Ministerpräsidentin kann ich

Sie ist ein Mensch, der sich einbringt und mitgestalten will. Die Spitzenkandidatin der Thüringer SPD: Heike Taubert. Inwieweit sie dies in der künftigen Landesregierung kann, entscheiden die Thüringer am Sonntag.
von Sarah Schönewolf · 11. September 2014
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„Ich bin ein Kopfmensch“, sagt Heike Taubert. Und wer die Thüringer SPD-Spitzenkandidatin erlebt, teilt ihre Selbsteinschätzung. Die 55-Jährige argumentiert sachlich, gibt konkrete Beispiele und untermauert ihre Aussagen häufig mit Fakten.

Etwa wenn sie von ihrer fünfjährigen Bilanz als Sozialministerin spricht und erklärt, wie Thüringen in der großen Koalition durch die Kita-Reform zum Vorreiter in Sachen frühkindlicher Bildung wurde. „Diese Investitionen helfen den Kindern und sie zahlen sich zugleich langfristig für Thüringen aus.“ Die gute Bildungspolitik fortzuführen und gezielt gut bezahlte, tariflich gesicherte Arbeit zu fördern, sind zwei der Ziele, mit denen Taubert ihren Wahlkampfslogan „Thüringen. Besser bleiben.“ umsetzen will.

Sich einbringen und etwas zu verbessern, dass war auch die Motivation, mit der Taubert 1990 in die SPD eingetreten ist. „Ich hab beim Bügeln abends die Grenzöffnung erlebt und für mich war sofort klar, dass ich mich ab jetzt einmische. Nachdem wir uns in der DDR politisch und gesellschaftlich vollkommen zurückgezogen hatten, konnte ich endlich nicht nur daneben stehen, sondern mittendrin sein.“

Als starke SPD mitregieren

Auch der SPD in Thüringen steht es gut „mittendrin“ zu sein, statt auf den Oppositionsbänken zu sitzen, findet Taubert: „Als starke SPD mitzuregieren ist immer ein Pfand.“ Die Ingenieurin für Informationstechnik möchte mehr sein als nur eine Königsmacherin, möglicherweise für den ersten linken Ministerpräsidenten. Koalitionsaussagen macht sie vor der Wahl keine. Letztlich sei entscheidend, mit wem die SPD besser ihre Ziele erreichen könne. „Koalitionen sind schließlich keine Freundschaften, sondern Verträge auf Zeit. Da mache ich keine Planspiele.“

Gradlinig zu sein, nicht mehr versprechen als man halten kann, dass sind die Eigenschaften, die Taubert wichtig sind. Gelernt habe sie das zum einen von ihrem Vater, der Lehrer und ihr ein wichtiges Vorbild war, aber auch durch ihren Beruf: „Ingenieure müssen nach Lösungen suchen. Da fällt das schmückende Beiwerk weg.“ Genauso zielstrebig geht die gebürtige Vogtländerin auch ihr nächstes Ziel an: „Ministerpräsidentin, das kann ich“, sagt sie bestimmt.

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Sarah Schönewolf
Sarah Schönewolf

ist Diplom-Politologin und Redakteurin des vorwärts.

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