Inland

Hamburg wirbt um Berlin

von ohne Autor · 18. September 2007
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Als Stadtstaaten hätten Berlin und Hamburg ebenso gemeinsame Interessen wie als Zentren fast gleich großer Metropolregionen sagte von Beust. Deswegen sei es sinnvoll, in Bereichen, in denen gleiche Voraussetzungen und Probleme bestünden, künftig zusammenzuarbeiten. Als mögliche Kooperationsbereiche nannte der Hamburger Regierungschef die Verkehrsplanung, den Klimaschutz, den Einsatz und die Förderung von Wasserstofftechnologie, die Kulturarbeit in Theatern und Museen, die Integrationspolitik sowie Wissenschaft und Forschung.

"Die Metropolen geben die Richtung für die Gesellschaft vor," sagte von Beust. "Wir haben hier eine gemeinsame Verantwortung für ganz Deutschland." Die Zusammenarbeit müsse ohne Minderwertigkeitskomplexe und Überheblichkeiten angegangen werden. Es wäre wünschenswert, dass beide Seiten weniger lokalpatriotische Ziele im Auge hätten als das große Ganze. In den vergangenen Monaten hatte es eine Wettbewerb um die Ansiedlung zugkräftiger Wirtschaftsunternehmen wie "Universal" oder der Deutschen Bahn zwischen den beiden Städten gegeben.

Forderung nach einem klaren Leitbild

Kritik übte Ole von Beust daran, dass Berlin sich noch kein klares Leitbild für seine Entwicklung gegeben habe. "Hamburg hat dies mit dem Konzept 'Wachsende Stadt' bereits getan," sagte der Erste Bürgermeister. Das Wort des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, Berlin sei "arm aber sexy", fördere den Eindruck, Berlin richte sich in seiner Lage ein. Die Stadt bräuchte stattdessen konkrete Ziele, wo sie 2015 stehen wolle.

Währenddessen ist die politische Stimmung für das rot-rote Regierungsbündnis seit einem Auf und Ab der vergangenen Monate wieder gestiegen. Ein Jahr nach der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 17. September 2006 ist die Mehrheit der Berliner mit ihrer Regierung zufrieden. 31 Prozent würden die SPD wählen, 16 Prozent der Linkspartei ihre Stimme geben. Dies geht aus Umfragen der Forsa und von Infratest dimap hervor. "Die SPD hat sich als führende politische Kraft in der Hauptstadt behauptet," sagte SPD-Landeschef Michael Müller.

Quellen: Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt

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