Mit dem Urteil lehnten die Richter Klagen von rund 4000 Anwohnern ab. Allerdings wird von null bis fünf Uhr nachts der Flugverkehr eingeschränkt sein. Das Urteil schreibt auch eine
Verbesserung der Lärmschutzmaßnahmen vor. Das Land Brandenburg muss außerdem neu über die Grenzen des Entschädigungsgebietes entscheiden.
Eric Schweitzer, Präsident der IHK Berlin, hatte auf eine Genehmigung "möglichst ohne Einschränkungen" gehofft. Gerade für ausländische Investoren sei eine uneingeschränkte Erreichbarkeit der
Wirtschaftsregion Berlin-Brandenburg wichtig.
Das Urteil kann nicht mehr angefochten werden. Trotz der Auflagen zeigte sich der brandenburgische Ministerpräsident und SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck erleichtert. Er sagte: "Dass ich
mich freue, das können sie sich ja vorstellen". Denn von der Entscheidung würde die Schaffung von 30 000 bis 40 000 Arbeitsplätzen abhängen.
Der Ausbau des Berliner Flughafens Schönefeld ist schon seit zehn Jahren geplant. Die Eröffnung ist für Ende 2011 vorgesehen. Es soll der drittgrößte deutsche Flughafen werden, mit einer
Kapazität von 22 Millionen Fluggästen im Jahr. Bauherren sind die beiden Länder Berlin und Brandenburg und der Bund. Die Flughäfen Berlin-Tegel und Tempelfof sollen hingegen geschlossen werden.
Mark Herten
Quellen: www.spiegel-online.de, www.tagesschau.de, Tagesspiegel 16. März 2006