Inland

Großdemo von #Unteilbar in Dresden mit Max Herre und Silbermond

Das #Unteilbar-Bündnis ruft für Samstag zu einer Großdemo in Dresden auf: 25.000 Teilnehmer werden erwartet. Eine Woche vor der Landtagswahl will das Bündnis ein anderes Dresden, ein anderes Sachsen jenseits von Pegida zeigen, erklärt Sprecher Ario Mirzaie.
von Benedikt Dittrich · 21. August 2019
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Am Samstag, 24. August, steht eine große #Unteilbar-Demo in Dresden an. Soll die auch Einfluss auf die Landtagswahl in einer Woche haben?

Wir sehen uns als parteiunabhängiges, zivilgesellschaftliches Bündnis, das nicht mit einer konkreten Wahlempfehlung in den Sommer der Solidarität gestartet ist. Wir hoffen natürlich, dass alle progressiven, demokratischen Kräfte, von Zivilgesellschaft über andere politische Organisationen und Institutionen durch eine solche Großdemo in ihrer Sichtbarkeit und ihren Aktivitäten gestärkt werden.

Worauf liegt denn der Fokus: Politische Botschaften vermitteln oder möglichst viele Menschen auf die Straße bringen?

Wir haben ein Demo- und Bühnenprogramm auf die Beine gestellt , das eine gute Balance einhält zwischen politischen Botschaften und politischen Künstlerinnen und Künstlern. Insofern ist das gemeinsame Dach natürlich unsere Vorstellung von einer freien und solidarischen Gesellschaft. Alle, die sich uns angeschlossen haben, teilen diese Vision. Vor allem freuen wir uns aber  auf die vielen Menschen, die mit uns demonstrieren.

Dresden ist die Keimzelle der Pegida-Demonstrationen. Wird aus dieser Richtung Gegenwind erwartet?

Bisher haben wir keine Hinweise darauf, dass mit größeren Provokationen zu rechnen ist. Die Symbolik von Dresden und Sachsen ist uns aber natürlich bewusst. Wir wissen, dass Dresden eine gewisse rechte Symbolik hat. Nicht erst seit den Pegida-Demonstrationen, sondern schon seit den rechten Aufmärschen in den Nuller-Jahren, Stichwort Bombardierung. Insofern agieren wir natürlich auf einem politischen Terrain, das von rechten Ideologien geprägt ist. Aber das allein ist nicht Dresden und nicht Sachsen. Wir wollen zeigen, dass es ein anderes Sachsen, ein anderes Dresden gibt.

Zurzeit sagen die Wahlprognosen voraus, dass die rechte AfD viele Stimmen holen könnte. Wie wird #Unteilbar darauf reagieren?

Für uns ist klar, dass der 24. August jetzt nur eine Zwischenstation ist. Wir werden sicher nicht Punkt 18 Uhr am 1. September die Segel streichen. Sondern wir werden sehr genau hinschauen, wie sich die politischen Verhältnisse in Sachsen, in Thüringen und in Brandenburg entwickeln werden.  Bereits jetzt haben wir in unserem Bündnis vereinbart, dass wir in Sachsen und in Berlin natürlich weitermachen.

Wie werden denn die Aktionen von #Unteilbar in der Stadt selber aufgenommen?

Bisher sind die Rückmeldungen sehr wohlwollend und positiv. Wir arbeiten sehr gut mit den Behörden zusammen, fühlen uns willkommen und mit offenen Armen aufgenommen in Dresden. Das liegt auch an der vielfältigen und sehr engagierten Zivilgesellschaft vor Ort, die sehr stark in die Planungen eingebunden ist. Uns ist wichtig, dass die Unteilbar-Demo in Dresden kein Berliner Projekt auf sächsischem Boden, sondern ein in Sachsen gewachsenes Projekt mit Unterstützung aus Sachsen und dem ganzen Bundesgebiet ist.

Auf was freuen Sie sich besonders am Wochenende?

Ich freue mich sehr, dass wir mit Max Herre und Silbermond zwei bundesweit bekannte und stets engagierte Künstler beziehungsweise Bands gewinnen konnten. Besonders cool finde ich, dass sogar Udo Lindenberg mit uns die Werbetrommel rührt.

 

Die Großdemo in Dresden beginnt am Samstag, 24. August, mit einer Auftaktkundgebung um 12 Uhr auf dem Altmarkt. Im Anschluss zieht der Demonstrationszug in Richtung Cockerwiese, wo die Abschlusskundgebung in einen Konzertabend übergehen soll. Weitere Informationen, auch zur Anreise und den Programmpunkten, auf der Internetseite des Bündnisses unteilbar.org oder auf Twitter unter dem Hashtag #Unteilbar.

Autor*in
Benedikt Dittrich

war von 2019 bis Oktober 2022 Redakteur des „vorwärts“.

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