Inland

Gegen Bezahlung ein Licht aufgehen lassen

von Norbert Seeger · 2. Februar 2007
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Im nordrhein-westfälischen Lemgo brauchen die Menschen nachts nicht mehr

länger im Dukeln zu tappen. Zwar hat die Stadt, wie viele andere Kommunen in

Deutschland auch, wegen Sparzwangs einen großen Teil der

Straßenbeleuchtung in ihren Vororten abgeschaltet, aber zumindest in einem

Teil des Stadtteils Dörentrup brauchen die Menschen bei Dunkelheit keine

Taschenlampen mehr für den Nachhauseweg: Auf einer zweieinhalb Kilometer

langen Teststrecke können sich die Bürger jetzt die Er- bzw. Beleuchtung

kaufen. Wer sich bei den Stadtwerken mit seinem Handy hat registrieren lassen,

kann jetzt per SMS ein Signal über ein Modem in den

Straßenbeleuchtungs-Verteilungsschränken an die Laternen senden. Für eine

Viertelstunde hat der Bestellende dann Licht, für das er allerdings 50 Cent

zahlen muss.

Ist das Versuchsmodell ein Erfolg, steht laut Ideenlieferant Dieter Grote einer

Weiterführung zum Beispiel bei Joggingpfaden oder aber auch bei

unbeleuchteten Fußballplätzen nichts im Wege. Dass den Kommunen jeder

Weg recht ist, der Finanznot ein bisschen zu entfliehen, zeigen Anfragen nach

dem Erfolg dieser Idee z.B. aus Köln und anderen Städten des Ruhrgebiets. Ob

die zukünftigen Nutzer dann für das kostenpflichtige Angebot ihre

Taschenlampen zu Hause lassen oder sich gar ein Mobiltelefon zulegen,

darüber darf noch spekuliert werden.

Quelle: Bonner General-Anzeiger, 1. Februar 2007

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