Am Montag trafen der Microsoft-Gründer Bill Gates und der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel in Potsdam zusammen. Gemeinsam wollen sie sich stark machen, dass die Millennium-Entwicklungsziele trotz Eurokrise bis 2015 erreicht werden.
In einer gemeinsamen Presseerklärung haben am Montag SPD-Chef Sigmar Gabriel und der Microsoft-Gründer Bill Gates mitgeteilt, dass sie gemeinsam dazu beitragen wollen, die Millennium-Entwicklungsziele bis 2015 zu erreichen. In vielen Ländern wie in Deutschland sei dieses Ziel, auch wegen der Eurokrise, vernachlässigt worden. Umso dringender brauche es jetzt neue Finanzierungsinstrumente wie die Finanztransaktionssteuer, erklärten sie. Gates will am Vormittag während einer SPD-Vorstandsklausur in Potsdam mit der Parteispitze über Möglichkeiten beraten, wie der Kampf gegen Hunger und Not in Entwicklungsländern erfolgreich fortgeführt werden kann.
Mit seiner Bill & Melinda Gates-Stiftung hat Gates Milliarden US-Dollar aus seinem privaten Vermögen investiert, um Hunger und Elend in der Welt zu bekämpfen. So unterstützt er beispielsweise Gesundheitsprojekte in Entwicklungsländern. Dabei ist ihm bewusst, dass Einzelpersonen auf das gemeinsame Handeln mit Regierungen angewiesen sind. So sagte er bereits am Sonntag in einem Interview mit vorwärts.de: "Der Beitrag, den Stiftungen wie die unsere leisten können, ist wichtig, aber er ist ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den Investitionen von Geberregierungen und dem Geld, das in die Entwicklungshilfe investiert werden muss."
Appell an die Öffentlichkeit
Gleichzeitig wies Gates im Interview auf die Fortschritte in globaler Gesundheit und Entwicklung hin, die dank der Investitionen von Regierungen, privaten Stiftungen und multilateralen Organisationen enorm groß seien. Doch bleibe noch viel zu tun, räumte Gates ein: „Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um sicherzustellen, dass jedes geborene Kind – unabhängig davon, ob es in einem reichen oder armen Land geboren wurde – eine gleiche Chance auf ein gesundes Leben hat.“
Für das Treffen mit der SPD nannte Gates folgenden Grund: „Ich hoffe, dass ich die Mitglieder der SPD und die breite Öffentlichkeit in Deutschland dazu anregen kann, weiterhin großzügig zu sein. Ich denke, die Welt ist kurz davor, enormen Erfolg im Kampf gegen Krankheit und globale Armut zu erzielen. Und Deutschland spielt eine entscheidende Rolle, um zu gewährleisten, dass wir diesen Erfolg erreichen.“
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.