Für die Eltern von circa 40 000 Kindern begann der Januar in Rheinland-Pfalz mit einer guten Nachricht: Sie brauchen keinen Beitrag mehr für das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung zu
zahlen. Diese finanzielle Entlastung für Familien ist Teil des Landesgesetzes zum Ausbau der frühen Förderung, das am 1. Januar 2006 in Kraft trat. Es ist somit Teil eines abgestimmten Konzepts
zur frühkindlichen Bildung. Die Beitragsfreiheit versteht sich dabei als Anreiz, damit möglichst alle Kinder einen Kindergarten besuchen und zumindest im letzten Jahr vor der Einschulung von den
dortigen Förderangeboten profitieren.
25 Millionen Euro wendet das Land von 2006 an jährlich für die Beitragsfreiheit auf - als Investition in eine gute schulische, berufliche und persönliche Zukunft der Kinder. Geld, das gut
angelegt ist, um heute Chancengleichheit, auch von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund, zu verbessern und um später teure Folgekosten, z.B. für nachschulische Qualifizierung, zu
minimieren. Um das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung optimal zur Förderung zu nutzen, stehen jährlich zusätzlich acht Millionen Euro zur Verfügung. Einen umfassenden qualitativen und
quantitativen Ausbau der Sprachförderung und der Schulvorbereitung in den Kindertagesstätten erreichen wir durch höhere Zuschüsse, mehr Stunden, kleinere Fördergruppen, zusätzliche Förderung für
Kinder, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind. Jedes Kind soll gut vorbereitet und mit soliden Sprachkenntnissen aus der Kindertagesstätte in die Schule kommen. Damit der Übergang zur Schule
noch besser klappt und jedes Kind individuelle Hilfen bekommt, stimmen Grundschule und Kindertagesstätte ihre jeweiligen Bildungsprogramme verbindlich ab.
Komplettiert wird das Kindertagesstättenprogramm "Zukunfts-chance Kinder - Bildung von Anfang an" durch den Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren, eine Öffnung des
Kindergartens für Zweijährige und den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für diese Altersgruppe ab 2010. So bleiben Plätze in den Kindertagesstätten, die wegen des vorhandenen und
absehbaren Geburtenrückgangs frei werden, wohnortnah erhalten, Eltern können aber auch Familie und Beruf mit dem guten Gefühl verbinden, dass ihr Kind in vertrauter Umgebung gut aufgehoben ist.
Rheinland-Pfalz geht mit dem Programm "Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an" seinen Weg zu einem noch kinder- und familienfreundlicheren Land konsequent weiter. Denn wer Kindern
eine gute Zukunft sichern will, der muss die Gegenwart nutzen.
vorwärts 2/2006
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