Inland

Freie Wahl auf dem Gasmarkt

von Die Redaktion · 15. Dezember 2005
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"Der Kunde braucht die Möglichkeit, souverän zu handeln, und das heißt vor allem: den Anbieter wechseln zu können", sagte der Präsident des Bundes der Gas- und Wasserwirtschaft (BGW), Michael G. Feist, gegenüber der Zeitung "Die Welt". Der Wechsel solle so einfach möglich sein, wie der Wechsel des Strom- oder Telekommunikationsanbieters. Arbeitsgruppen seien mit der Umsetzung des Projekts befasst worden.

Über Jahre hatten Bundesregierung, Bundeskartellamt und Verbraucherorganisationen den mangelnden Wettbewerb auf dem Erdgasmarkt beklagt. Die freie Anbieterwahl auf dem Gasmarkt ist in Europa bisher nur in Großbritannien möglich.

Informationskampagne der Gasunternehmen

Dem Vorwurf, die Gasunternehmen würden ihre Produkte zu überhöhten Preisen abgeben, trat Feist entgegen. Die Preise in Deutschland lägen im europäischen Mittelfeld, so der Verbandspräsident. Mit einer Informationskampagne will der BGW auf die jüngsten Proteste gegen die Gaspreiserhöhungen reagieren. Den Kunden solle gezeigt werden, "das wir als Branche auch in der Preisgestaltung angemessen und verantwortlich handeln", sagte Feist.

Die Preiserhöhungen bei verschiedenen Gasunternehmen hatten deutschlandweit zu Protesten, Gerichtsverfahren und Zahlungsboykotts geführt. Nach Angaben des Bundes der Energieverbraucher planen zur Zeit drei Millionen Kunden "die konkrete Zahlungsverweigerung ihrer Gasrechnung".

Karsten Wiedemann

Quelle: Die Welt (15.12.05), Berliner Morgenpost (15.12.05)

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