Flexicurity: Flexibilität und Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt
Ist mein Job noch sicher? Und wenn ja, wie lange? Flexibel muss man heute sein, aber welche Form von Sicherheit wird überhaupt noch geboten? Wer gewinnt und wer verliert in diesem Spiel? Das
sind die Fragen, die interessieren. Deshalb erklärt Prof. Joachim Möller Statistiken und Analysen zum deutschen Arbeitsmarkt. Viel von dem, was der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung bei der Bundesagentur für Arbeit erzählt, ist allgemein bekannt. Je höher der Schulabschluss, je besser die Qualifikation, desto besser sind die Chancen eine Vollbeschäftigung zu
bekommen und sie auch zu behalten. So genannte "Hochrisikogruppen" sind Männer mit Migrationshintergrund und "niedrigem Bildungsniveau".
Trotzdem sprechen seine Zahlen dafür, nicht in Panik zu verfallen. Nur 37 Prozent der Männer und 39 Prozent der Frauen, die in seiner langfristig angelegten Studie befragt wurden, waren im
Alter zwischen 25 und 50 von Arbeitslosigkeit betroffen. Das heißt zwei Drittel waren nie von dem Verlust ihres Jobs bedroht.
Seine Prognose für die Finanzkrise lässt hoffen. "Es wird zwar einen Anstieg der Arbeitslosigkeit geben. Sie wird aber auch wieder abschmelzen."
Für Katja Mast, MdB und Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales im Bundestag, ist die Arbeitsplatzsicherung immer wieder eine zentrale Forderung, wenn sie Gespräche führt. "Arbeit und
Bildung sind ein wichtiger Teilhabeschlüssel für den Zugang zu unserer Gesellschaft." Entscheidend sei aber auch, dass die Menschen von ihrem Job leben könnten. Deswegen sei die Ausweitung der
Branchen, für die ein Mindestlohn gelte, unverzichtbar.