Die Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband hat die Studie "Diagnose Mittelstand 2006" in Berlin vorgestellt. Aus 150.000 Firmenkundenbilanzen bis zum Bilanzjahr 2004 und einer
Befragung von Firmenkundenberatern der Sparkassen von November/Dezember 2005 zieht der Verband repräsentative Schlussfolgerungen über die wirtschaftliche Situation der kleinen und mittleren
Unternehmen bis 500 Mitarbeitern und bis zu 50 Mio. Euro Umsatz im Jahr.
Den rund 3,3 Mio. mittelständischen Unternehmen kommt nach den Zahlen der Finanzgruppe eine beträchtliche wirtschaftliche Bedeutung in Deutschland zu. Sie schaffen fast 80 Prozent der
Ausbildungsplätze und 70 Prozent der Arbeitsplätze im Land. Sie realisieren 50 Prozent der Bruttoinvestitionen und der Bruttowertschöpfung.
Bei diesen Unternehmen sieht Hoppenstedt günstige Signale für ihre wirtschaftliche Entwicklung, die auch der deutschen Wirtschaft zugute kommen.
So beurteilten im Vergleich zum Vorjahr 2004 doppelt so viele Sparkassen die Auftrags- und Umsatzentwicklung ihrer Firmenkunden eher positiv. Mit der Eigenkapitalausstattung waren 2005 18,4
Prozent der befragten Sparkassen zufrieden im Vergleich zu nur 7,1 Prozent im Jahr 2004. Die Unternehmens- und Arbeitsplatzentwicklung schätzten 2005 18,1 Prozent der befragten Sparkassen gut ein,
im Jahr 2004 waren dies nur 11,5 Prozent.
Fast jeder fünfte Experte in den Sparkassen erwartet für 2006 eine positive Entwicklung in seiner Region hinsichtlich der Zahl der Unternehmen und Arbeitsplätze. Bei der Vorjahresbefragung
hatten nur 11,5 Prozent von ihnen eine derart positive Erwartung. Die Zahl der Sparkassen, die von einem Investitionsaufschwung berichteten stieg von 11, 8 Prozent in 2004 auf 21,9 Prozent in 2005.
Trotz "erfreulicher Signale" seien die mittelständischen Unternehmen nach wie vor in einer schwierigen Situation. Die Politik müsse den Weg der Reformen mutig weiter gehen und veränderte
Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen schaffen. Dann sei ein erheblicher Investitions- und Nachfragezuwachs zu erwarten, meint Hoppenstedt.
Für das Jahr 2007 geht Hoppenstedt von einem höheren Wirtschaftswachstum als für 2006 aus.
Karin Müller
Die Studie "Diagnose Mittelstand 2006" steht unter www.dsgv.de zum Download zur Verfügung.