Vom wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen drei Jahre haben überwiegend Bezieher von Gewinn- und Vermögenseinkommen profitiert. "Die realen Nettolöhne je Beschäftigtem sind dagegen im
aktuellen Aufschwung sogar um 3,5 Prozent gesunken." Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der
Hans-Böckler-Stiftung, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Wachstum ohne Einkommenszuwachs
Im Unterschied zu früheren Aufschwungzyklen seien aber auch staatliche Transfers an die privaten Haushalte zurückgegangen. "Für die große Mehrheit der Bevölkerung hat der Begriff
Konjunkturaufschwung eine neue Qualität bekommen: Wachstum ohne Einkommenszuwachs", sagte der Wissenschaftliche Direktor des IMK, Prof. Dr. Gustav A. Horn. Auch habe sich der von vielen als
Belohnung für Lohnzurückhaltung versprochene zusätzliche Beschäftigungsanstieg nicht eingestellt," fügte er hinzu. Horn befürchte nun, dass ein Anstieg beim privaten Konsum ausbleiben wird. Dieser
sei nach Analysen vieler Forscher aber notwendig, um die Konjunktur in diesem Jahr anzutreiben. Nur so könne ein Abschwung verhindert werden.
Quelle:
www.boeckler.de
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.