Also geht es jeden Morgen von seiner oberhessischen Heimat Lich-Birklar in eine andere Region Hessen. Heute fährt ihn Juso Jens-Christoph Pieper, Gottschalks Wettkönig, der deutsche Autobahnen an kurzen Filmsequenzen erkennen konnte, in die Region Kassel.
Ahle Worscht bei Schwiegermuttern
Und weil von Staus ausnahmsweise Mal keine Spur ist, klingelt Schäfer-Gümbel kurz bei seiner Schwiegermutter in Grebenstein durch und kündigt sich und seinen Tross zum spontanen Frühstück an. Da nach guter hausgemachter Ahler Worscht und netten Familiengeschichten noch immer etwas Zeit ist, geht es schnell zum örtlichen Friseur zum Haare schneiden. Unkompliziert und spontan.
Klares Bekenntnis zum Flughafenausbau
Frisch frisiert und gut gestärkt geht es wenige Kilometer weiter zum ersten offiziellen Termin des Tages, zum Flugplatz Kassel-Calden. Um dessen Zukunft gab es in Nordhessen nach der Vorlage des rot-grünen Koalitionsvertrags Irritationen. Schäfer-Gümbel stellt vor Medienvertretern, Unternehmern und Kommunalpolitikern klar, dass auch unter rot-grün Kassel-Calden eine echte Chance gehabt hätte zum Regionalflughafen ausgebaut zu werden. Das sei aber inzwischen Geschichte. Jetzt gelte wieder SPD-Programmatik pur und damit das eindeutige Bekenntnis zu dieser für ganz Nordhessen wichtige Infrastruktureinrichtung.
Solarregion Nordhessen als Jobmotor
Die zweite Station dieses Tages ist die ehemalige Pommern-Kaserne in Wolfhaben, die zum Berufsschulzentrum umgebaut wird. Die ehemalige Panzerhalle hat schon Deutschlands größte
gebäudeintegrierte Solaranlage erhalten. Demnächst kommen darunter Klassenräume. Mit dem hier produzierten Strom könnten bis zu 35 Einfamilienhäuser versorgt werden. SPD-Landrat Udo Schlitzberger
erläutert Schäfer-Gümbel, dass an diesem Ort ein Schwerpunkt in der Ausbildung im Bereich der Erneuerbaren Energien liegen soll. Nordhessen will sein Image als Solarregion stärken. Bis 2020
können bis zu 20.000 neue Jobs allein in diesem Bereich entstehen hat unlängst eine Studie der Universität Kassel prognostiziert. 50 davon sind dieses Jahr bereits wenige Meter weiter bei der
Firma Energy-Glas, die Schäfer-Gümbel anschließend besucht, geschaffen worden. "Moderne Bildungspolitik, Erneuerbare Energien und neue Arbeitsplätze: Dieser Ort ist die Kurzfassung unseres
Wahlprogramms", freut sich TSG.
Für alle Spitzenpolitiker, die in der Region Kassel unterwegs sind, ist ein Besuch bei SMA in Niestetal Pflichtprogramm. Das Vorzeigeunternehmen ist Weltmarktführer für Wechselrichter, die
den von Photovoltaikanlagen produzierten Strom in den netzüblichen Wechselstrom umwandeln. Über 2.600 Arbeitsplätze sind hier entstanden und es werden täglich mehr. "Die Solarregion Nordhessen
ist trotz der Blockaden der CDU-Landesregierung auf einem guten Weg. Wenn wir in dieser Region innovative Unternehmen haben, muss auch das Land Hessen alles unternehmen, um sehr schnell vom 13.
Platz der Bundesländer ins obere Mittelfeld bei der Produktion Erneuerbarer Energien zu kommen", formuliert Schäfer-Gümbel beim anschließenden Redaktionsgespräch der örtlichen Zeitung sein
Ziel.
Weihnachtsmarktbesuch mit spontaner Ansprache
Abschluss des Tages in der Region ist ein Besuch des Kasseler-Weihnachtsmarkts mit Glühwein und Bartwurst. Der Andrang ist riesig. Viele Menschen wollen den Herausforderer Roland Kochs
persönlich kennenlernen, lassen sich Autogramme geben und möchten gemeinsame Fotos mit dem Hoffnungsträger der hessischen SPD. Obwohl eigentlich nur ein gemütlicher Bummel über den Markt
vorgesehen war, wollen die Menschen ein paar Worte von Schäfer-Gümbel hören. Der schnappt sich ein Mikrophon und macht in kurzen Worten deutlich, um was es am 18. Januar geht: Weiter wie bisher,
oder einen echten Politikwechsel; nicht aber ohne den Zuhörern auch ein besinnliches Weihnachtfest zu wünschen. Für TSG selbst sind bis dahin noch einige Touren durch Hessen zu absolvieren. Wie
etwa am nächsten Morgen ein Besuch in Limburg-Weilburg. Daher geht es nach dem Weihnachtsmarktbesuch direkt auf den Heimweg. Die Genossen am Bratwurststand sind angenehm überrascht von dem
kompetenten und konzilianten Auftritt des neuen Spitzenkandidaten. Ein echter Motivationsschub für die nächsten 30 Wahlkampftage bis zum 18. Januar.
Timon Gremmels ist Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des SPD-Bezirks Hessen-Nord.