„Wir sagen eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage voraus, aber noch keinen selbsttragenden Aufschwung“, sagte Gustav A. Horn. In Berlin stellte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) seine Konjunkturprognose für 2014 vor.
Die deutsche Konjunktur hat sich zum Ende des Jahres 2013 wieder leicht erholt. Diese Entwicklung werde sich auch 2014 fortsetzen, wenn auch nur leicht, sagte der wissenschaftliche Direktor des IMK Gustav Horn. Damit hätten sich die Prognosen des Instituts zum stagnativen Wachstum bestätigt.
„Der leichte Aufschwung ist vor allem der privaten Konjunktur zu verdanken“, so Horn. Wegen der Tarifabschlüsse in verschiedenen Branchen und niedriger Preiserhöhungen würden die Verbraucher mehr und bewusster konsumieren. Deswegen habe sich auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach einem schweren Jahresanfang erhöht und werde 2014 weiter steigen. Positive Beschäftigungsentwicklung und zunehmende Unternehmensinvestitionen helfen, dass die Konjunktur wachse.
Zunehmende Arbeitslosigkeit
Auf dem Arbeitsmarkt wird es aber keinen Aufschwung geben. Im Gegenteil: Die Entwicklung dort bleibt gespalten. „Das Wachstum ist kräftig genug, um für einen weiteren Anstieg der Erwerbstätigenzahl zu sorgen. Aber es ist zu schwach, um auch die Arbeitslosigkeit zu reduzieren“, schätzte Horn. Es werde somit auch die Zahl der Arbeitslosen auf rund drei Millionen ansteigen. Neben dem geringen Wirtschaftswachstum seien auch gesellschaftliche Entwicklungen ausschlaggebend für die steigende Zahl der Erwerbslosen. „Das Arbeitskräfteangebot wächst wegen höherer Erwerbsneigung (demographischer Wandel) und wegen der Zuwanderung (Migrationsbewegungen nach Deutschland)“, erklärte der Wirtschaftwissenschaftler.
Im Vergleich gut
Trotz dieser Tendenzen habe Deutschland im europäischen Vergleich keine Gründe, besorgt zu sein. Die zusätzlichen Ausgaben, die der Koalitionsvertrag im Bundeshaushalt und bei den Sozialversicherungen vorsieht, seien sogar leicht kojunkturstützend. „Die Weltwirtschaft wird wieder belebter, die Rezession im Euroraum endet“, ist sich Horn sicher. Wegen wachsender Unternehmensinvestitionen werde der Import als auch der Export wieder steigen. Dennoch sei die Eurokrise nicht überwunden, vor allem in stark betroffenen Ländern wie Griechenland, Spanien oder Portugal. „Diese Länder steuern eher Richtung Bodensatz. Es wird aber nicht noch schlechter werden als es ohnehin schon ist.“
Die Studie kann auf der Homepage des IMK nachgelesen werden.