Ein Teil der im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg gelegenen
Kochstraße darf in naher Zukunft Rudi-Dutschke-Straße heißen, so das
Ergebnis eines Bürgerentscheids am gestrigen Sonntag. 57,1 Prozent der
Abstimmungsberechtigten entschieden sich dafür, der im August 2005 von der
Bezirksverordnetenversammlung beschlossenen Namensänderung
zuzustimmen. Dass aus der geplanten Umbenennung bis heute nichts
geworden ist, liegt u.a. daran, dass der CDU-Kreischef Kurt Wansner den
Widerstand gegen die Umbenennung fast im Alleingang initiiert und auch
organisiert hat. Obwohl er die für ein Bürgerbegehren erforderlichen 5 500
Stimmen zusammen brachte und die Umbenennung auch zu seinem
Wahlkampfthema für die Berliner Abgeordnetenhauswahl im September 2006
machte, blieb ihm der Erfolg versagt. Sein Fazit war, ob dieser Niederlage sein
Amt als Kreischef niederzulegen.
Trotz des positiven Ergebnisses wird es so bald nichts werden mit neuen
Straßenschildern, da derzeit noch Klagen der Anwohner vor dem
Oberverwaltungsgericht laufen, über die noch nicht entschieden ist. Schönes
Nebenprodukt der u.a. von der "taz" initiierten Umbenennung, die dann in der
Rudi-Dutschke-Straße liegen würde: Die Dutschke-Straße würde auf die
Axel-Springer-Straße treffen und auch das Springer-Hochhaus würde zum Teil in
der Rudi-Dutschke-Straße liegen. Deswegen ist Springer auch nicht bereit, eine
beizeiten eingereichte Klage gegen die Umbenennung zurückzuziehen. Und die
CDU hofft auf ein Einlenken des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit,
der die Rudi-Dutschke-Straße durch einen Senatsbeschluss verhindern lassen
könnte. Mit einem Abschluss des Verfahrens wird Mitte des Jahres gerechnet.
Quellen: Berliner Morgenpost, Tagesspiegel, 22. Januar 2007; Berliner Zeitung,
23. Januar 2007
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