Die SPD in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt hat in wenigen Tagen die OB-Kandidatin und die Parteispitze eingebüßt. Zuvor gab es heftige Konflikte zwischen Partei und Fraktion. Nun
bietet die Landespartei ihre Hilfe an, damit beim Stadtparteitag am 24. März die neue Führung gewählt werden kann.
Auslöser des Debakels war eine Kampfabstimmung um den Vorsitz der Ratsfraktion: Gudrun Hock, Essener Sozialdezernentin und unterlegene OB-Kandidatin der Düsseldorfer SPD von 2004, wollte den
Fraktionsvorsitz übernehmen, um gegen CDU-OB Joachim Erwin mehr Gewicht zu gewinnen. Dagegen stemmte sich der bisherige Fraktionschef Günter Wurm und behielt knapp, mit 13 zu elf Stimmen im zweiten
Wahlgang, die Nase vorn. Daraufhin zog Gudrun Hock ihre OB-Kandidatur für 2009 zurück. Günter Wurm schloss für sich aus, 2009 anzutreten: "Ich will ein guter Fraktionsvorsitzender bleiben."
In der Folge erklärte der Düsseldorfer SPD-Vorsitzende Peter Knäpper ebenfalls seinen Rücktritt. Er habe nicht das Vertrauen Wurms. Seinem Rücktritt schloss sich seine Stellvertrerin Angelika
Pick an. Die Parteiführung wirft der Fraktion vor, sie habe der FDP die Oppositionsrolle im Stadtrat überlassen. Die Fraktion kontert, sie halte nichts von Fundamentalopposition. Nun ist offen, wer
auf dem Stadtparteitag in drei Wochen antreten soll. Landesvorsitzende Hannelore Kraft und Generalsekretär Michael Groschek signalisierten ihre Bereitschaft zu helfen, allerdings wolle man keine
ungebetenen Ratschläge erteilen.
Kölner Stadt-Anzeiger vom 2. März, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Kölner Stadt-Anzeiger vom 1. März 2007, www.duesseldorf-spd.de
war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.