Die Stadt Stuttgart legt die Gehälter ihrer Topmanager offen
Als erste deutsche Großstadt veröffentlicht die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart ab sofort jährlich die Bezüge der Leiter der Eigenbetriebe sowie der Geschäftsführer ihrer
Beteiligungsgesellschaften. Stadtkämmerer Michael Föll (CDU) will damit "mehr Offenheit und Transparenz" schaffen und legte zuerst sein eigenes Gehalt offen: Er verdient derzeit als Finanzchef der
500 000-Einwohnerstadt rd. 115 000 Euro brutto.
Föll hatte in Gesprächen mit den Topmanagern der städtischen Betriebe um Verständnis für die Offenlegung geworben. Vielerorts seien "durchaus Bedenken geäußert" worden, am Ende waren die
Manager "aber doch bereit, mitzumachen." Im Beteiligungsbericht der Stadt 2004 lässt sich nachlesen, dass die Veröffentlichung der Gehälter nun Teil der Arbeitsverträge ist. Föll freute sich, das
die meisten freiwillig bereit waren, mitzumachen. Zugleich wünscht sich der Kämmerer "noch mehr Transparenz, z.B. was die Gruppe unserer Chefärzte anbelangt." Angaben gibt es nur über Betriebe, die
der Stadt zu mehr als 50 Prozent gehören. Deshalb gibt es keine Details zu Landesbank und Flughafen.
Am 7. Februar soll eine öffentliche Fachtagung zum Thema "Offenlegung von Managergehältern im kommunalen Bereich" stattfinden. Teilnehmer sind u.a. der Städtetag Baden-Württemberg, die
Gemeindeprfungsanstalt und die Unternehmensberatung Ernst und Young.
Quellle: Stuttgarter Zeitung vom 9.12.
war von 1994 bis 1998 Büroleiter und Persönlicher Referent des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rüdiger Fikentscher.