Die Quote kommt, der Kulturwandel hat begonnen
Bereits am Vorabend hatte Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig anlässlich des Frauentags zum Empfang geladen. Unter dem Motto „Die Quote kommt, lassen sie uns feiern“ erinnerte die SPD-Politikern daran, wie viele Schlachten geschlagen werden mussten, um diesen historischen Erfolg auf den Weg zu bringen. Doch hatten die Widerstände gegen das Gesetz auch ihr Gutes, erklärte Schwesig. Sie hätten gezeigt, was Frauen im Alltag aushalten müssten.
Quote kann Männerkultur in Führungsetagen verändern
Sie hätten aber auch gezeigt, rief sie den geladenen Gästen im Berliner E-Werk zu, dass Veränderung möglich ist. Schwesig ist überzeugt, dass mit der Quote ein Kulturwandel einhergeht. Denn allein die Diskussion um das Gesetz „hat dazu geführt, dass ein Umdenken in Gang gekommen ist. In der Gesellschaft, in der Wirtschaft und im öffentlichen Bereich“, sagte sie. Das Gesetz werde nicht nur für Frauen in Führungsgremien wirken, denn die feste Frauenquote gelte für große Unternehmen, und damit für „viele, viele Frauen, die dort beschäftigt sind“.
3600 Unternehmen müssen im kommenden Jahr 30 Prozent ihrer Sitze in den Kontrollgremien ihrer Unternehmen mit Frauen besetzen. Für Schwesig eine „kritische Masse“, die nötig sei, um die „Männerkultur in Führungsetagen“ zu verändern. „Sie werden es schaffen“, ist sich Schwesig sicher und betonte, dass es sich bei dieser Regelung um eine Geschlechterquote handelt. In Zukunft könnten auch Männer davon profitieren. „Auf diesen Tag warten wir aber noch“, sagte sie, denn bisher gelte in den Führungsetagen eine „90-prozentige Männerquote“.
Größter Beitrag zur Gleichberechtigung seit Einführung des Frauenwahlrechts
Deshalb habe das gemeinsam vom Bundesjustizminister und Bundesfamilienministerin vorgelegte Gesetz zum Ziel, den Anteil von Frauen in den Führungsgremien von Wirtschaft und Verwaltung zu erhöhen. „Die Frauenquote ist der größte Beitrag zur Gleichberechtigung seit Einführung des Frauenwahlrechts. Nach der politischen Macht bekommen Frauen endlich einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen Macht“, erklärte Bundesjustizminister Heiko Maas am Freitag. Auch er ist sicher, dass die Quote Strukturen aufbrechen und „Frauen auf allen Ebenen zu Gute kommen“ werde. Sie sei ein „Meilenstein für die Gleichberechtigung“.
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hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.